Blatt #107 | KW
33/2020
Schelchenberg
Seit einigen Jahren lädt Ingo Alton
zu seinem Festival am Schelchenberg. Stets eine gute
Mischung, die vom Alltagsklassiker über ein paar wichtige
historische Markierungen zu strammen US Cars und einigen
Supersportlern führt.
(Wird fortgesetzt) 06)
Roadster 05)
Flott zu bewegen 04)
High Performance-Akzente 03)
Vom Bricklin zum E-Type 02)
Pucherl (Johann Puch Museum) 01)
Vom Bristol Blenheim
bis zum El Camino
+)
Unmittelbar davor +)
Notiz zu
Schelchenberg 2018 +)
Notiz zu
Schelchenberg 2016 +)
Das
Festival (Home)
Vorspann: Sonnenflecken
Ich weiß schon, was unterm Strich herauskommt. Ich
werde erst einmal ein bis zwei Liter Wasser schlucken, möglichst
kalt, obwohl das unvernünftig ist. Dann werde ich auf die Couch
fallen und den Tagträumereien freien Lauf lassen, während der
Ansatz des Hitzschlages abklingt.
Ein paar Stunden unter
blanker Sonne. Diverse Systeme melden 31 Grad. Somit schmeiße
ich meine Träume von Bonneville und den Salzseen, wo der Speed
Demon haust. Dort gibt’s keinen Schatten, außer man bringt
selbst einen mit.
Hab grade aus Jux „temperature bonneville salt flats“
in die Suchmaschine gehauen. Was? Die frieren dort gerade: nur
21 Grad. (Na, vielleicht träume ich mich doch hin.)
Das Foto: Im Vordergrund das Naserl
einer der seltenen Alfa Romeo Giulietta Sprint Speciale. Im
Hintergrund ein etwas breiter gebauter De Tomaso Pantera, getreu
dem Motto “Nur quer bist wer”.
Ich war vorhin auf dem Weg zum
Schelchenberg-Meeting. Nachdem sich auf der schmalen Straße
alles verkeilt hatte dauerte es nicht lange bis erste Perlen der
Männerwelt sehr unfreundlich wurden.
Der ewig Stutzer
gefällt sich in Angriffslust und derben Sätzen. Mich amüsiert
das, weil sich der eklatante Mangel an Souveränität kaum
deutlicher ausdrücken ließe. Diese dummen Exemplare boomen
inzwischen.
Ihre Impulskontrolle liegt auf Knöchelhöhe
und wenn sie nicht immer gleich bekommen, was sie wollen, hängt
es ihnen die Kette aus. Was für ein deprimierender Mangel an
Contenance! Würde diese Art dominieren, wären wir schon
ausgestorben. (Leider schaffen es solche Typen oft in gehobene
Positionen.)
Derweil mußten andere Kerle sich mit der
Newton‘schen Physik abplagen. Einen De Tomaso auf dem Waldweg
wenden. Einen beitärschigen Ferrari oder eine quietschgelbe C
7er Corvette reversieren, wo das doch Sportler sind, die so
gebaut wurden, daß man nur nach vorne was sieht. (Die
Rückfahrkamera schafft nicht alles.)
Was bin ich heute
sorglos! Ich zahl für meinen Elektro-Golf 2,50 Euro die Stunde
und hab am Schelchenberg ein paar exquisite Raritäten erwischt.
(Längerer Fußweg unter der Sonne.)
Mein Arrangement mit
der Hitze muß sich noch verbessern, obwohl meine Journale
besagen, daß vor zwei Jahren zum gleichen Datum folgendes zu
notieren war: „eh klar. oder? (hier gehts grade auf 30 grad
zu.)“ Wer wollte da behaupten, ich sein nicht gewarnt
worden? Aber nun Pause im abgedunkelten Raum. Um es mit Jimi zu
sagen: s’cuse me while I kiss the sky! (Eine
Facebook-Notiz vom 9.8.2020)
Lotus 2-Eleven
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