Blatt #110 | KW
34/2020
Schelchenberg IV
Nun ein paar High Performance-Akzente
vom Schelchenberg. Solche Brummer bekommt man im Alltag kaum je
vor die Linse. Zum Einstieg ein kräftiger Brite, der nicht
gerade sensationell aussieht. Muß er auch nicht. Er hat einen
klingenden Namen und kann was.
McLaren 675LT
Der 3,8 Liter Biturbo liefert rund
675 PS. Natürlich kann sich das niemand genau vorstellen. Mit
genug technischer Unterstützung läßt sich der McLaren 675LT
(2015 bis 2017 gebaut) wohl halbwegs moderat bewegen; vor allem,
wenn man dafür ein Fahrtraining absolviert hat. Ohne
ausreichende Fahrassistenzsysteme können gewiß nur versierte
Piloten so ein Kraftpaket bändigen.
Auf Youtube ist das
ein eigenes Genre. Clips, die zeigen, wie wohlhabende Schnösel
einen Supersportler beim Ampelstart zusammenfalten oder beim
Einparken über einem Randstein scheitern. Mich freut es, wenn
ich so einen Sonderfall aus der Nähe ansehen kann. Mehr
braucht’s nicht. Ich staune, was technisch machbar
ist.
1970er Plymouth Barracuda
Der Plymouth Barracuda von 1970 ist
vergleichsweise moderat ausgestattet, obwohl das so ein Häusel
ist, in das man seinerzeit auch viel Dampf gepackt hat, um ins
Muscle Car-Segment zu rollen. Doch 230 PS ohne
Computerunsterstützung, da muß man am Steuer schon was können,
wenn der Hafer sticht und eine innere Stimme anregt in die Eisen
zu steigen.
Während die erste Barracuda-Generation
geradezu europäisch kompakt ist, machte der 1970 die dritte
Generation auf. Innerhalb der Company ist er mit dem Dodge
Challenger verwandt, wovon ich hier schon einen gezeigt hab.
Gleicher Hüftschwung. Der Besitzer erwähnte, er habe sich bei
diesem Fahrzeug um höchste Originaltreue bemüht.
2016er Ford Mustang GT 302
Unter den Pony Cars sind die
muskulösen Exemplare natürlich stets auch präsent. „Pony“ leitet
sich vom Ford Mustang her. Kurzes Heck und lange Schnauze. Hier
ein 2016er Ford Mustang GT 302. Der GranTurismo sitzt auf 421 PS
aus 5,2 Litern Hubraum. Die wollen souverän verwaltet sein.
Die klassischen LeMans-Streifen sagen ja noch nichts. Die
klebt sich auch jeder Stutzer auf seinen Hatchback. Aber dieser
Fastback, ein Mustang VI, soll es mit Porsche GT3 und BMW M4
aufnehmen können. Da hat dann der Ernst des Lebens schon
begonnen.
2014er Ferrari California
Da macht man auch das Verdeck besser zu, wenn es richtig zur
Sache geht. (Höchstgeschwindigkeit: 310 km/h.) Der Ferrari
California von 2014 zitiert namentlich ein paar markante
Ferrari-Momente.
Michael Schumacher soll ihn bei den
Ferrari Racing Days 2008 auf dem Nürburgring präsentiert haben.
Satte 510 PS und irgendwo der vollmundige Werbespruch „High
Emotion Low Emission“. Na, soll sein! Macht gesamt immer noch
weniger schlechte Luft als die Flotten alter Golfe oder
so.
2010er Dodge Challenger SRT-8
Dazu paßt dann auch ein 2010er Dodge
Challenger. Ein Zitat des Muscle Cars aus den 1970er, das ich
hier schon vorgestellt hab: [Link]
Im Gegensatz zum jungen Stang, der mit den Altvorderen noch eine
gewisse Ähnlichkeit hat, ist der Charger formal vom Urahnl
abgekommen.
Dodge Charger SRT-8, große Nasenlöcher, 540
PS, das Kürzel besagt: Street & Racing Technology. Das begann
seinerzeit mit dem „Team Viper“. Die Dodge Vipern bekommt man
bei uns kaum je zu sehen. So ein muskulöser Charger gehört aber
auch zu den Ausnahmeerscheinungen. [Fortsetzung]
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