Blatt #141 | KW
48/2020
Der Estaric I
Meine Großmutter Marianne, Cousine von Alexander und Anatol
Renner, besaß unter anderem die Bildpostkarte, die sie mir noch
selbst übergeben hat. Es kursieren zahlreiche
ähnliche Motive, Postkarten dieser Art, denn Flugschauen waren damals großes
Entertainment, oft ein gutes Geschäft, darum lief auch das
entsprechende Merchandising.
Das Styria-Rad mit Hilfsmotor
Ich fasse hier nun auf einigen
Blättern zusammen, was ich an Bildmaterial schon online
gesteöllt habe, werde das dann entspürchend erweitern. Das
amerikanische Magazin „Aeronautics“ nennt in der Ausgabe vom
Dezember 1909 eine Länge des „Estaric“ von 32 Metern, einen
Durchmesser von sechs Metern und ein Volumen von 700
Kubikmetern. Dabei sei „ordinary coal gas“ zum Befüllen
verwendet worden, also übliches Leuchtgas. Josef Mayer, der an
einem flugfähigen Modell des Estaric I arbeitet, meinte
bezüglich Traggas: "ordinary coal gas kann es nicht gewesen
sein." Siehe dazu den
Eintrag #143!
Cover-Ausschnitt Illustrierte Kronen Zeitung, 20. Oktober 1909 (Quelle)
Ich zitiere aus dem Heft: „October 16 saw the first trial of
a new airship built by Anatole and Alexander Renner, called
‚Estaric 1‘. The whole affair is almost identical with the U. S.
government Baldwin dirigible.
Karikatur in "Kikeriki" vom 28.10.1909 (Quelle)
The triangular framework runs nearly the entire length of
the bag, the propeller is in front, and in the center of the
framework is an open place for the navigator and the engine.
Zeichnung aus der illustrierten
Kronen Zeitung, 19.10.1909.
(Quelle)
There is the same rear vertical rudder with a horizontal
surface at right angles to it. but the forward horizontal cells“,
wobei die Ballonhülle laut Österreichisches Biographisches
Lexikon von der Fa. Semperit in Wien-Breitensee hergestellt
wurde.
Zeichnung aus der Illustrierten
Kronen Zeitung, 19.10.1909 [Vollbild]
Es wurde von „Aeronautics“ ein Puch Vierzylindermotor
genannt, der - wie Abbildungen zeigen - als Reihenmotor
ausgeführt war. Er soll rund 80 Kilo Gewicht gehabt haben und
24-28 PS abgegeben haben. Die Stahl-Propeller habe 1,8 Meter
gehabt. Ein verschiebbares Gewicht sei zum Trimmen des
Fluggeräts verwendet worden. Man haben den Estaric am 16. und
17. Oktober 1909 dem Kaiser in Wien vorgeführt.
Der Puch-Motor des Estaric, AAZ vom
10.10,1909 (Quelle)
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