Blatt #142 | KW 48/2020

Der Estaric II

„Ihre von einem 24 PS Puch Motor getriebene ‚Estaric I‘ wurde durch Gewichtsverlagerung gesteuert, wobei die beiden Artisten auf dem schmalen Steg unterhalb des Ballons hin- und herliefen.“ (SFC - Sportfliegerclub Fürstenfeld.)



Igor F. Petković & Dominika Kalcher (Quelle)

Mike Bennighof, Ph.D., schrieb im März 2007: „Two teenage brothers from Graz, Alexander and Anatol Renner, began building an airship in the late summer of 1909. They and their father, Franz, a wealthy former circus acrobat, declared their Estaric I ready for flight in less than two weeks.



Der erste österreichische Lenkballon „Estaric I“ auf seinem Jungfernflug 1909 über Graz. (Privatarchiv Alexander Renner) [Große Ansicht] (Quelle)

The airship was 32 meters long, with a 24-horsepower motor and a single propeller, and carrying a crew of the two brothers. Painted bright yellow, the airship failed in its first launch attempt but after some experiments with the sand ballast finally took to the air on 26 September, the first airship flight in the Austro-Hungarian Empire.“



Igor F. Petković & Dominika Kalcher (Quelle)

Die „Deutsche Zeitung“ vom 3. Dezember 1909, in Sao Paulo (Brasilien) herausgegeben, nennt 33,5 Meter Länge, im gefüllten Zustand 8,5 Meter Höhe und einen Durchmesser von sechs Metern. Das Chassis sei aus Eschenholz gefertigt. Der ungefähr 90 Kilo schwere Puch-Motor leiste 25 Pferdestärken. Die Ballonhülle mit ihren „drei Schoten“ habe erst 700, schließlich 900 Kubikmeter gefaßt. Am Motor habe man das Kühlsystem verbessert. Die 14 Tage Bauzeit würden nicht rechtfertigen, von einem Meisterwerk zu sprechen, aber die Pionierleistung der Renners sei unbestreitbar, ihre Begeisterung und ihr Opfermut zu betonen.



Der Estaric (Quelle)

Offenbar gab es zum Start auch ein Filmdokument. Erich Bernard und Astrid Göttche notierten 2011 in „Das Gschwandner. Ein legendäres Wiener Etablissement“ unter anderem: „Die Schrammeln musizierten hier ebenso wie die Kapellen zahlreicher k.k. Infanterieregimente. Bälle, Kränzchen, Soireen und Konzertabende gehörten zu den Fixpunkten des Unterhaltungsprogramms.


Der Estaric auf dem Cover der Partitur (Quelle)

Mit dem Einbau eines Kinematographen 1907 wurden auch Kino in Form von Kurzfilmen geboten – etwa ‚Der Aufstieg der Gebrüder Renner mit ihrem lenkbaren Luftschiff Estaric I vor seiner Majestät dem Kaiser auf den Wiener Trabrennplatz‘ (1909) oder der humoristische Film ‚Der unfolgsame Gemahl‘ (1909). In zunehmendem Maße wurde das Gschwandner auch Schauplatz sportlicher Aktivitäten und Wettkämpfe.“



Renners „Estaric I“ über der Kuppel der Wiener Rotunde (Das interessante Blatt, 28.10.1909) (Quelle)

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