log #580: kunstsymposion

Das Zeitfenster 1817 bis 2017

Lassen Sie mich darlegen, warum ich für meine bevorzugte Auffassung von kollektiver Wissens- und Kulturarbeit einen prozeßhaften, also mehrjährigen Modus brauche. Was will man denn in einem dreiviertel Jahr erarbeitet haben? Die Themen und Fragen, vor denen wir aktuell stehen, sind in kurzen Zeitspannen nicht bewältigbar.

Im vorherigen Eintrag ("Diverse Zeitfenster, überlappend...") hab ich das Zeitfenster 1817 bis 2017 als aktuelles Arbeitsfeld betont. Da befindet sich auch der Link zur Erörterung des Überganges von Pferdekraft zu Dampfkraft zu Verbrennungsmotoren: "Herr Turner und die Temeraire": [link]

Im vorherigen Eintrag sollte deutlich werden, daß unsere 2013er und 2014er Kunstsymposien thematisch eng verzahnt waren. Das 2015er wurde dann zu einem Angelpunkt in dieser Geschichte, zeigte sich etwas zerfleddert, diffussierend.

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Ikarus, ein zwiespältiges Symbol...

Doch inhaltlich war "the track: pop | ikarus" [link] äußerst passend. Das "Ikarische" ist ein durchgängiges Motiv: Der Traum vom Fliegen, die rasende Reiterei, der Kentaurische Pakt, die Dampfmaschinen und die Automobile...

Schließlich aber auch Pop als das große kulturelle Thema des 20.Jahrhunderts. Aus dieser Arbeitsphase stammt das Quartett an Motiven, wie es derzeit noch auf dem Projekt-Cover von "The Long Distance Howl" steht:

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Von links: Malewitsch, Jaray, Buckminster Fuller und Warhol

Siehe dazu
a) eine Erläuterung der vier Motive [link]
b) eine Arbeitsnotiz zu diesem Projektabschnitt [link]

In der Arbeitsnotiz ist ein aktuelles Zeitfenster mit einer Annahme versehen: "Absehbar: 2015 bis 2017" [link] Ganz so ist es dann nicht gekommen. Ich sollte mich noch wundern, was sich sehr bald nach jenem 4. März 2015 im Gleisdorfer Kulturgeschehen zugetragen hat. (Stichwort: Kulturpakt Gleisdorf.)

In diesem Text über "2015 bis 2017" sind "drei Orientierungspunkte des laufenden Prozesses aus den letzten Jahren zusammengefaßt", die nach wie vor Bestand haben:
+) Kunst, Wirtschaft und Wissenschaft
+) Die Ehre des Handwerks, das Gewicht der Kunst, der Geist in der Maschine
+) Eine Epoche verstehen

Das bleiben, wie erwähnt, auch aktuell die gültigen Orientierungspunkte, besser: Felder, für unsere Arbeit. Wie nun 2013/2014 inhaltlich eng verzahnt waren, zeigt sich das auch für 2016/2017 über die Themenstellungen:"koexistenz in konvergenz" und "koexistenz 2017". In der Zusammenschau sieht das für die letzten Jahre so aus:

+) Kunstsymposion 2012 [link] Regionalität und Realität // Globalität und Virtualität
+) Kunstsymposion 2013 [link] the track: axiom | südost
+) Kunstsymposion 2014 [link] the track: axiom | 2014
+) Kunstsymposion 2015 [link] the track: pop | ikarus
+) Kunstsymposion 2016 [link] the long distance howl | koexistenz in konvergenz
+) Kunstsymposion 2017 [link] the long distance howl | koexistenz 2017

Das korrespondiert zum Teil noch mit 2013er-Überlegungen zum Zeitfenster "2014 bis 2019" und der dort notierten Vermutung: "Ich möchte davon ausgehen, daß es diesem Europa ernst damit ist, sich nach Verdun, Auschwitz und Srebrenica ideologisch und organisatorisch neu zu ordnen." [Quelle]

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Die geschichtsträchtige Lateinerbrücke in Sarajevo

Genau heute vor einem Jahr, am 8. Jänner 2016, habe ich einige Überlegungen zusammengefaßt, die sich mit den hier geschilderten Themen verzahnen und ein paar weitere Punkte für das Pflichtenheft ergeben:

1) Vergangenheit: Betrachtung unserer Mobilitätsgeschichte.
2) Gegenwart: Der Weg Richtung Industrie 4.0 (Jeremy Rifkin) und
3) Zukunft. Renaissance 2.0 (Peter Weibel) als Modus im Verhältnis Kunst/Wissenschaft.

Zu diesen Punkten findet man in meiner Notiz "Konvergenz: Zusammenhänge" [Quelle] auch ein Zitat von Dirk Helbig: „Nun gehen prominente Studien davon aus, dass die Anzahl heutiger Industriejobs durch Robotik halbiert wird. Auch der Servicesektor werde auf die Hälfte schrumpfen, da intelligente Computer mehr und mehr Dienste übernehmen. Agrar-, Industrie- und Servicesektor stellen dann nur noch rund 50 Prozent der heutigen Jobs.“

So arbeiten wir derzeit an den Grundlagen für das 2017er Kunstsymposion. Dafür ist schon ein kleines Netzwerk aktiv, zu dem auch das neue Projekt im Kontext "Dorf 4.0" gehört: "Volkskultur 4.0: Eine Positionsbestimmung". Siehe dazu die Skizze: "Dorf 4.0: Projektstart Ludersdorf": [link]

Außerdem entsteht momentan ein überregional angelegtes Projekt, das ich gemeinsam mit dem Wissenschafter Hermann Maurer (TU Graz) präzisiere und auf die Schiene bringe: „Mensch und Maschine“ (Virtualität und erfüllte Symbiose); siehe dazu: "Möglichkeitsraum und Maschinentraum" [link]

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Wissenschafter Hermann Maurer

Wie eingangs erwähnt, kollektive Wissens- und Kulturarbeit als ein prozeßhaftes Geschehen, das Jahr in Anspruch nehmen darf; was ja übrigens die grundlegenden Intention von "The Long Distance Howl" [link] ist, mit dem ich 2003 begonnen habe, nachdem wir eine "Verschwörung der Poeten" realisiert hatten...

-- [2017er Kunstsymposion] --

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2•17