mythos puch III, moped: seite #5 [Vorlauf] Mit der Puch
Monza brach 1975 eine neue Ära an. Sie war zuerst einmal ein Statement für den
amerikanischen Markt. Die Form der Monza erscheint völlig plausibel, wenn man
einrechnet, daß 1973/74 Giugiaro bei VW die Keilform einführte, um damit ein
Massenphänomen loszutreten, das allerdings schon frühere Vorboten hatte, etwa im 1965er Renault
16.
Neben dieser Viergang-Monza stand
beizeiten auch eine Sechsgang-Version
Schlank, fast scharfkantig, an den Rändern
gerade noch sanft gerundet steht sie da. Interessanterweise ist es in der Vorgeschichte am
ehesten der kantige Moped-Roller Puch R 50, in dessen Design sich diese Linie
ankündigt: [link]
Der 1974er VW Passat von Giugiaro,
Leitfossíl der Keilform
Hier nun ein kleiner Querverweis zur
Formengeschichte des Automobils, weil ich denke, man darf die Monza in diesem
Zusammenhang sehen. Der erste Passat zeigt einige Design-Elemente, die man an der
Monza auch entdecken kann. Das Thema Keilform hab ich hier mit ein paar Notizen
umrissen: [link]
Das Glanzstück in der Puch'schen
Moped-Geschichte wurde dann wohl die Cobra. Dabei kam Porsche-Design zum
tragen, der hauseigene Design-Chef Friedrich Spekner hat freilich auch mitgearbeitet.
Die wassergekühlte Puch Cobra gtl
blieb bei uns eher eine Rarität
Die Sprachregelungen werden da schon fast
rührend. In der Oberliga finden wir eine Puch Cobra gtl 50-6 liquid; also ein
wassergekühltes Sechsgang-Moped. Sehr, sehr schnell. Es gab von der Cobra auch
eine 80 ccm-Version, die ganz amtlich bei der österreischischen Post gefahren wurde,
ansonsten aber in Österreich kaum Verbreitung fand. Hier eine zivile 80er-Cobra: [link]
Dieser Prototyp einer Puch 250 ist
formal gut erkennbar von der Cobra hergeleitet
Hier sieht man den vormaligen Design-Chef
Friedrich Spekner mit einem Unikat, dessen Tank er von Hand aus einem Block Hartschaum
geschliffen hat. Das Modell einer 250er dockt an die Formensprache der Cobra an.
Ein ähnliches Fahrzeug hat 1984 die Monza
abgelöst, ist aber heute fast vergessen. Die Puch Imola, benannt nach einer
Rennstrecke nahe der gleichnamigen italienischen Stadt.
Die Puch Imola hat, soviel ich
weiß, keine hohen Wellen geschlagen
Diesen Bezugspunkt hat sie ja mit der Monza
gemeinsam, auch nach einer Rennstrecke benannt. (Die Cobra fällt da in der
Namensgebung heraus.) Die Imola erweist sich fast als Zwitterwesen. Mindestens
Schwinge und Luftfilterkasten erinnern an die Monza, Tank und Sitzbank sowie das
Bürzel gehen Richtung Cobra.
-- [Überblick]
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