11. Jänner 2009

Was ein "Modellircarton" ist? Ein Ausschneidebogen. Das war in meinen Kindertagen eine preiswerte Alternative zu den Modellbausätzen aus Kunststoff. Doch dieser Ausschnitt stammt von einem Bogen, der rund hundert Jahre alt ist.

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Es scheint, als habe diese Geschichte dank EDV ein Revival. Grafik-Dateien lassen sich leicht im Web deponieren, lassen sich auf der eigenen Anlage problemlos ausdrucken. Schon kann gebaut werden. Es sind rund um die Welt ganz verschiedene Szenen aktiv. Das erbringt gängige Modelle und Exoten ... zu denen gewiß auch der steirische "Pinzgauer" zählt. (Das Original sieht SO aus.)

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Der Umgang mit Ausschneidebögen wird bei der kommenden Spielzeug-Ausstellung in Gleisdorf eine Rolle spielen. Das Autothema behandle ich zusätzlich auf einer eigenen Website, wo nun auch eine Feedback-Leiste eingerichtet ist, auf der besondere Stücke gezeigt werden.: [link]

Das ist eine der Verflechtungen, über die ich heuer mit Verbündeten ein soziokulturelles Arbeitsfeld entfalten möchte, das sehr unterschiedliche Aktionslinien bündelt. (Siehe dazu den Eintrag # 111 im Log von "next code"!)

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Da es hier vorgestern kurz um das Grazer "Medienkunstlabor" ging: Dessen neue Website ist demnächst startklar. Ich werde dort als Chronist ordinieren. Das handelt von zweierlei Verknüpfungen. Erstens die Zusammenschau von Kunst, Wissenschaft und Technik. Eine für mich sehr naheliegende Option, weil sie mir vor allem über einen sozialgeschichtlichen Kontext gut bearbeitbar erscheint. (Die Kunst hat dabei ohnehin ihre eigenen Schwerpunkt-Momente.)

Zweitens ist das aber auch Ausdruck eines Pendelns zwischen dem, was wir unlängst noch als "Zentrum" und "Provinz" verstanden, zu einander hierarchisch geordnet haben. Das ist heute hinfällig. Natürlich wird etwa eine geballte Infrastruktur wie das Grazer Kunsthaus, zu dem das MKL gehört, im Zentrum errichtet, nicht irgendwo draußen. Aber die Einbettung in eine Hierarchie der Denk- und Handlungsräume ist passé.

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Apropos! Räume. Mit Wahrnehmung, Raumkonzepten und den Deutungen, die wir daraus ableiten, befaßt sich zur Zeit der italienische Künstler Vito Pace. Diese Arbeit am Beispiel einer "Schwedischen Landschaft" verzweigen wir nun nach Gleisdorf. Die Installation wird Ende Jänner im "Einraum" zu sehen sein. Als ein weiterführender Akzent bei "next code: crossing". Wir durchmessen also mit diesem Vorhaben wieder einmal schrittweise ganz Europa, hoch vom Norden bis tief in den Süden.

Cut!

So geht das nun. Jede der Konfliktparteien -- wie das klingt: Konfliktparteien, nein: Kriegsparteien --, führt neben den Kampfhandlungen auch den Krieg um die öffentliche Meinung. „Nun liefern sich die Gegner mit Hilfe von PR-Agenturen wilde Gefechte um den moralischen Triumph“. Das stand letzten September über die Konfrontation zwischen Rußland und Georgien zu lesen. (Siehe dazu den Eintrag #1202!)

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Bei "Israel versus Hamas" wird es nicht anders gespielt werden. Mich ermüdet dieses Hin und Her, in dem beide Seiten darauf pochen, die Gerechtigkeit auf ihrer Seite zu haben. Ariel Musicant zeigt dabei keine Ausnahme. (Quelle: "Der Standard")

Ich würde stattdessen gerne folgendes lesen: Jede der Seiten macht konstruktive Vorschläge, wie die Probleme der jeweils anderen Seite gelöst werden könnten. Das fände ich intreressantr.

So viel scheint klar zu sein: Nach Jahrhunderten der Judenhatz und nach dem Holocaust wird jede Interessensgruppe, welche die Existenz (-berechtigung) des Staates Israel in Frage stellt, über kurz oder lang einer gut gerüsteten Armee begegnen, die von einer entschlossenen Regierung eingesetzt wird. Dieser Staat wird natürlich niemals hinnehmen, daß sein Territorum mit Raketen beschossen wird.

Allerdings kassiert Israel damit ständig Rechnungen dafür, daß es faktisch einem Staat des palästinensischen Volkes keine Berechtigung einräumt, also seinen Opponenten das Gleiche zumutet. Politisch bessert sich anscheinend seit Jahrzehnten nichts daran, was zur Folge hat, daß palästinensische Bevölkerung seit eben diesen Jahrzehnten im Elend lebt. Denn was wir für unverzichtbar halten, gibt es für sie nicht.

Grundlagen wie Rechtssicherheit, eine Wirtschaft mit Potential, ein tauglicheres Bildungssystem, solide Gesundheitsversorgung etc. etc. Ich kann nicht sehen, was der Gazastreifen anderes sein soll als ein großer Knast.

Also was jetzt? Würde zum Beispiel, falls sich folgende APA-Meldung bestätigen läßt, jemand vor einem internationalen Gericht landen?

>>Dutzende Menschen seien durch Phosphorgranaten verletzt worden, eine Frau sei gestorben, berichtete der Arzt. "Die Art der Verbrennungen, die diese Menschen haben, können nur von weißem Phosphor verursacht werden", so der Mediziner. Eine Armeesprecherin dementierte den Einsatz von Phosphorgranaten. Nach internationalem Recht sind Phosphorgranaten nur erlaubt, um so genannte Rauchvorhänge zu legen, ihr Einsatz gegen Zivilisten ist umstritten.<< [Quelle]

Februar 1998

Das Zentrum als Randerfahrung. (Auszug der Geister aus den physischen Orten der Repräsentation.)

[Hinfällige Notizen] [***]


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2•09