10. August 2005

Ich muß doch nicht erst ausführlich schildern, wie sehr sich Männer, viele Männer, in solchen Posen gefallen. Es gehört heute zu den Grundübungen der Ästhetisierung von Gewalt, daß man in Hollywood kaum müde wird, uns genau diese Pose ständig neu zu inszenieren.

log486a.jpg (15278 Byte) Ich neige nicht zur Ansicht, daß solche Inszenierungen zur Gewalt anregen. Aber sie empfehlen auf attraktive Art, daß Gewaltanwendung akzeptabel sei.

So gesehen tragen sie eminent dazu bei, daß in der passenden Konstellation das Töten beginnen kann. Es gibt dafür mehrere Schwellen zu überwinden. Menschen müssen dazu disponiert sein. Das sind sie gewöhnlich nicht von selbst. Das muß über Propaganda vorbereitet und durch verschiedene Maßnahmen herbeigeführt werden.

Im Reich der Computerspiele gibt es das Genre des "Ego-Shooters". Ego-Shooter ist eine Wortkombination von lat. ego = Ich und engl. shooter = Schütze. Die hauptsächliche Ereignisebene solcher Games wird in "subjektiver Kameraführung" gezeigt.

Wenn ich mit "monochrom"-Chefingenieur Frank Ablinger unlängst im "forum stadtpark" (in der Kulisse von "Sowjetunterzögersdorf") einen "semikorrekten Egoshooter" kreiert hab, zielt das natürlich auf das Motiv des Duells. Das seine Hochkonjunkturen vor allem in Zeiten des Niederbrechens alter Eliten hatte. (Siehe dazu die 3. Dezember 2004 und vom 4. Dezember 2004.)

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Das ist hier mehr als doppelsinnig aufgestellt. Denn der versuchte Weltenraub durch die Nazi war ja als ein Quasiduell "Abendland versus Bolschewiken" deklariert. Dieses Motiv wurde dann im Kalten Krieg 1:1 übernommen. Mit Ende des Kalten Krieges hat Amerika sich weiter in dieser Inszenierung profiliert. Held und Schuft stehen einander mit schußbereiten Waffen gegenüber.

Kleine Fußnote: Bloß daß der Held Awmerika die edle Pose mit ganz anderen Aufstellungen unterläuft. Aktuell: Verdächtige zum Verhör in Länder zu schaffen, wo die Folter NICHT verboten ist, auf diese Art die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte zu ignorieren und die Gesetze des eigenen Landes zu umgehen, das ist schon ein beeindruckendes Bubenstück von betenden Politikern, die dauernd ihren Herrgott anrufen.

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Aber zurück zur eigentlichen Geschichte. Also. Duelle. Held versus Bösewicht. Darin die Unterstellung von edlem Mannesstolz und tückischer Durchtriebenheit. Christliches Abendland versus heidnische Bolschewiken. Das sind die unverzichtbaren Grundzutaten, mit denen man uns Kindern des Kalten Krieges die Welt erklärt hat. Wozu vor allem das Personal der Meinungsbildung, der Pädagogik und der Kultur breit gerüstet war. Darin in Österreich ein enormer Anteil von neuen Autoritäten, die schon den Nazibarbaren zu Diensten gewesen sind. Ohne das Motiv des edlen Duellanten sind wir dabei nie ausgekommen.

Hier also nun der "semikorrekten Egoshooter", den ich mit Ablinger erprobt hab. Die Duellanten stützen sich auf Fotoapparate als Waffenersatz. Es hat gewonnen, wer das Blitzlicht des Anderen erwischt. Es gibt meist einen Sieger, aber keinen Toten. Okay? (Ich werd's noch etwas ausarbeiten.) Nochmal kurz zur Heldenpose ... Nein! Das ist nun kein Hinweis auf meine Vergangenheit:

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Graphic Novellist Jörg Vogeltanz hat seinen Spaß daran, mich manchmal mit kleinen Einlagen ein wenig zu erschrecken. Das Erstaunliche daran ergibt sich erst, wenn man selbst Gelegenheit findet, sich in solche Bilder gesetzt zu sehen. Man erfährt etwas über die enorme Wirkung von Bildern, Posen, Inszenierungen. Genau DAS ist eine wesentliche Grundlage unseres Balkan-Reflexes. Diese Kontinuität der verfügbaren Stereotypen in Bildern und Inszenierungen. Die verblüffende Konvertierbarkeit solcher Sterotypen, um sie jeweils für "neue Zeiten" verwendbar zu machen ...

Würden Sie den Schauspieler Bruno Ganz wegen Wiederbetätigung vor Gericht zerren, weil Sie gesehen haben, daß er in einem Nazi-Outfit steckt?

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(Bild: Courtesy of Constantin Film, Copyright 2004)

Liest man den Text auf dieser Page von oben an, kann man eigentlich kaum mißverstehn, worauf die Bildmontage "Gerade Du!" abgestellt ist. Sie markiert übrigens, wie im Text erwähnt, den Auftakt eines künstlerischen Projektes zum Thema präfaschistischer Posen.

Daß mich nun ein Autor als "Neonazi" verunglimpft und mit großer Ausdauer in meinem Freundeskreis, im Umfeld meiner Arbeit und bei anderen Personen auf dem Kunstfelde als "Faschisten" zu desavouieren versucht, ist reichlich grotesk.

Vor allem, wenn man einige Aufmerksamkeit auf meine Textserie verwendet, der dieses Blatt hier angehört: der "Balkan-Reflex".

Dies ist die Webgestützte Analogie zu einem Buch. Also eine Art "Internetbuch" über Rassismus, Faschismus, Nationalismus, deren Vorbedingungen und Nachwirkungen.

Ich bin kein Historiker. Ich bin Künstler. Also verfasse ich dieses "Internetbuch" mit den Mitteln verschiedener künstlerischer Genres, die sich online zusammenführen lassen.

Das ist übrigens auch mit einer kommenden Station meines "CyberTrails" verknüpft, wozu ich einen international renommierten Künstler einbezogen hab, der genau DAS paraphrasiert. Den "Commander" in seinem "March of Flags": Mihael Milunovic.

Wenn wir demnach in solche Rollen und Kostüme schlüpfen, nützen wir unter anderem theatralische Mittel, um die gestellten Themen auszuloten und zu bearbeiten.

Martin Krusche

[Krusches Statement zur Sache]
[Statement der Politologin Monika Mokre]
[der ego-shooter]

Mein Stalker schreibt:
>>ich weiss nicht, was ich zu unterlassen haette und halte an meiner staatsbuergerlichen pflicht der aufklaerung und der kritik an zwielichtigen umstaenden fest.<<

Unerwünschte Telefonanrufe. Ausspionieren meines privaten und beruflichen Umfeldes. Drohungen an Personen dieser meiner Umfelder. Sowie die dringende Empfehlung, die Zusammenarbeit mit "rechtsradikale(n) art-criminals krusche und vogeltanz" doch aufzugeben.

originalzitat:
"wenn du es ernst nimmst, wie du es da geschrieben hast. werde ich dafuer sorgen, dass du von der oeffentlichen hand, von der republik keine auftraege mehr bekommen wirst. nicht mit neonazis ich denke, du wirst sowohl das xxxx projekt wie das yyyy vergessen muessen"

Das und andere Artigkeiten streut der Stalker aus, um mich von der Auffassung abzubringen, daß ich weder Nazi, noch Faschist, noch Tschetnik, noch Ustascha sei, noch was er sonst alles über mich ausposaunt.

Man nennt sowas heute MOBBING. Es ist eine Form von Gewaltausübung.

Was hingegen "Wiederbetätigung" sei, die mir / uns vorgeworfen wird, ist gesetztlich klar definiert und kann dem Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung auf einfachste Weise gemeldet werden. Dazu muß man niemandes private Umgebung terrorisieren. (Siehe HIER!)

Martin Krusche

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