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fahrtenbuch, seite #4 Die Eisenbahn wird
dort, wo sie Straßen kreuzt, von Leuten im Autoverkehr meist als lästiges Hindernis
empfunden. Bahnübergänge haben ein besonderes Flair, aber auch ein stetiges
Gefahrenpotenzial.
Ich bin von diesem Verkehrsbereich seit jeher fasziniert
und war daher schon häufig zu Fuß auf diesen Strecken in der Region unterwegs.
Die "Energie-Region" ist
über weite Abschnitte von einer Art "Korridor" durchzogen, in dem Fahrbahn und
Geleise auch oft neben einander verlaufen, sich einige Male überschneiden. Die pure Masse
der Zugsgarnituren verschafft ihnen physisch Vorrang. |
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Das
erfuhr etwa der Gleisdorfer Mechaniker Franz Lechner in bitterer Weise auf der Höhe von St. Ruprecht: "Als
er wieder anfuhr, war der Zug allerdings noch nicht vorbei. Lechner kollidierte mit dem
14. Waggon. Und wachte erst nach sechs Wochen wieder auf." [Portrait]
Ich hatte dieser Tage in Weiz zu tun
und dabei Gelegenheit, an der bewußten Stelle ein Weilchen zuzubringen. Meine Notiz zu
dieser Weiz-Fahrt zeigt gleich obenan, wovon diesbezüglich in der "Elin-Stadt",
dem Ausgangspunkt manch beeindruckender Transporte, die Rede ist: [link]
Mitten in der Stadt dürften
ortsfremde Leute wohl in's Staunen oder Grübeln kommen, wenn ihnen auf der Straße
plötzlich so eine Garnitur begegnet.
Die in Weiz gebauten Transformatoren
werden in komplex zusammengesetzte, über zahllose Gelenke beweglich gehaltene Langfuhren
gepackt. Eine gigantische kinetische Skulptur, die sorgsam aus der Enge der regionalen
Transportwege geschafft werden muß.
Man nimmt einige Zeit in Anspruch,
um all die Details gesehen zu haben, die so einen Transfer möglich machen. Derartige
Garnituren stehen dann mitunter am Rande Gleisdorfs, wo man sich in Ruhe der
ausführlichen Betrachtung widmen kann; was freilich verboten ist.
Wer je erlebt hat, daß man einen
tonnenschweren Zug auf einer kilometerlangen Geraden doch nicht kommen gehört
hat, wer kapiert, wie schnell so ein Zug da sein kann, begreift das strikte Reglement
bezüglich des Betretens von Gleiskörpern sofort. (Man wäre schon tot, bevor
man auf dem Boden aufgeschlagen hätte.)
Apropos Weiz, Elin und Trafos. Da
ist eine kleine Geschichte von einem Mann, der im Großtrafo-Bau tätig war und sich
schließlich in der Region selbstständig gemacht hat: [link]
[Region] [kunst ost: fahrtenbuch]
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