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[Vorlauf] Auffallend war auch bei manchen Leuten der Effekt, die Arbeitsergebnisse einer so komplexen Vorgehensweise mit Unterstellungen zu bedenken. Wer sich selbst bloß um sein eigenes Werk und Wohlergehen kümmern wollte, und sonst eher um nichts, fand es offenbar etwas gruselig, daß erhebliche Budgets von so viel Arbeit umgeben sein sollten. Exemplarische Post:

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Sowas konnte nur aus meinem eigenen Milieu in der Region kommen, weil Außenstehende mit dem Lauf dieser Dinge gar nicht vertraut sind. (Siehe dazu den Eintrag #143!)

Wer heut fünf-, zehn-, oder zwanzigtausend Euro an Kofinanzierungen zustande bringen möchte, die Betonung liegt auf dem "Ko-", denn ich kenne keine öffentliche Stelle, die einem eine hundertprozentige Finanzierung in Aussicht stellt, muß es mit stattlichen Vertragswerken und komplexen Verpflichtungserklärungen aufnehmen. (Siehe dazu etwa das "LEADER-Info" [link] über Verpflichtungserklärungen!)

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Um beispielsweise diese Passage in einem Brieflein (vom Land Steiermark) zugestellt zu bekommen, sind also zeitintensive Anstrengungen von Nöten, die gewöhnlich von der primären Kunstproduktion in Abzug zu bringen sind. Kurz: Was ich um diese Möglichkeiten renne, fehlt an Zeit dann natürlich bei der künstlerischen Arbeit.

Andrerseits: Ich bin so frei anzunehmen, daß meine primäre künstlerische Arbeit meine Privatangelegenheit ist. Das regle ich mit mir selbst, deshalb tue ich dabei nur, was ich für angebracht halte, übergehe andere Anliegen.

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Dieses Zitat entstammt dem Beitrag des Philosophen Hannes Böhringer für das Buch "Aisthesis", bezieht sich auf den Soziologen Niklas Luhmann. Eine Auffassung, mit der ich sehr gut zurechtkomme. "Das soziale System Kunst" als ein Teil dessen, wie sich menschliche Gemeinschaft ereignet.

Nicht "Sozialarbeit als Kunst", nicht unscharfe "Interventionen" als Kunst, nicht Kunst als Straßenschild für eine "soziokulturelle Kuschelecke", sondern ein Teil "gesellschaftlicher Realität", in dem "Kunst auftaucht", wo wir fähig sind zu klären, was dagegen "Nichtkunst" sei.

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Das korrespondiert übrigens mit einer Passage in meinem Das Arbeitspapier "Kunst" [link], wo ich (nicht zum ersten Mal) eine Arbeit von Franz West zitiere. [Quelle] Damit möchte ich eine Trennschärfe in der Betrachtung betont wissen.

Es muß sich niemand was zurufen lassen, wo es um Kunst geht. Es muß einem frei stehen, völlig und ausschließlich den "Gesetzen der Sinnlichkeit" zu folgen, also sich dem zu widmen, was einem spontan gefällt, was einem geschmacklich zusagt.

Aber wo über professionelle Bedingungen und über Bedingungen der Profession gesprochen wird, gelten AUCH die "Regeln der Kunst". Für die Debatte über solche Themen ist eine wenigstens kursorische Kenntnis solcher Regelwerke Voraussetzung.

Das bedeutet unter anderem, ich bin nicht bereit, über die Grenzen gängiger Höflichkeit hinaus solche Fragen zu erörtern, wenn ich feststellen muß, daß meinem Gegenüber selbst grundlegende Kenntnisse dieses Metiers fehlen. Wer sich von jener Position aus in der Sache der Kunst ereifert, sei an die Leserbriefredaktion der "Kronenzeitung" empfohlen.

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Schafft das Bruchlinien im kulturellen Engagement, welches auf die Region angewandt werden soll? Nicht zwingend. Ich hab solche Aspekte beim "1. LEADER Kultur – Vernetzungstreffen" in Graz auf den Tisch gelegt. (Siehe dazu: Krusches Karten II [link]!)

Wir sollten es schaffen, für einige wichtige Themenkomplexe eine gemeinsame Sprache zu finden. Und es sollte uns gelingen, nicht permanent Kategorien der Kunst und jene des Sozialen wahllos zu vermischen.

In den letzten Jahre war es regional eher nicht möglich, in einem breiteren Diskurs etwas klarere Kategorien einzuführen, dank derer die verschiedenen kulturpolitischen Aufgabenstellungen konkretisiert werden könnten, denn berufliche und außerberufliche Erscheinungsformen auf dem Kunstfeld kreisen zwar vielleicht um ein gemeinsames ThemenZENTRUM, handeln aber von ganz unterschiedlichen Intentionen und Prioritäten. Diesbezüglich sollten die kommenden Jahre etwas mehr Transparenz ermöglichen.

Aber wie angedeutet: Das sind Agenda der Kulturpolitik, nicht der Kunst. Doch damit sind die Bedingungen der Gegenwartskunst berührt, Kunstschaffende sollte das also interessieren ...

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coreresethome
31•09