log #140: next code [Vorlauf] Ich habe die
Intention, der Gegenwartskunst zu etwas mehr Klarheit in der Wahrnehmung des regionalen
Publikums zu verhelfen. Obwohl meine Auffassung Widerstände erzeugt, wie ich immer wieder
feststelle: Es ist NICHT alles Kunst, was sich auf künstlerische Techniken stützt. (Muß
es auch nicht sein!)
Aber wenn wir über die Dinge reden, auch über
Regionalpolitik und Fragen der eigenständigen Regionalentwicklung, dann ist etwas mehr Begriffsklarheit
notwendig. Es sind eben meine Hände nicht meine Füße und meine Ohren haben andere
Aufgaben als meine Augen. Das ist auch -- mit Verlaub! -- in der Kultur so. Wenn ich um
eine Sessel bitte und jemand brächte mir einen Tisch, entstünde gewisser
Klärungsbedarf.
Doch zurück zu City-Manager Alfred Tieber, den ich im vorigen Eintrag erwähnt habe. Als ich ihn (links)
gemeinsam mit dem Musiker Hannes Lafer (rechts) kürzlich bei einer landesweiten
LEADER-Konferenz getroffen hatte, war das eine fröhliche Überraschung. Da band er mir
aber noch nicht auf die Nase, weshalb die beiden Männer ins Schloß St. Martin gekommen
waren. (Siehe dazu Log #138!) Jetzt weiß ich es.
Die beiden sind Teil einer Crew, die für zwei LEADER-Regionen
ein Internet-Radio aufziehen. Was sich vorzüglich trifft, denn das Thema Radiomachen
schwirrt bei uns auch schon eine Weile herum. Ich zitiere aus meiner kunst O.ST-Plenarpost
vom 15.05.2009:
++) medienkompetenz #2
für jene unter euch, die solche arten ERWEITERTER webpräsenz für sich nutzen möchten,
bereite ich einige einführungen vor:
-- BASISWISSEN: sound-dateien
-- BASISWISSEN: video-dateien
-- BASISWISSEN: radio machen
-- BASISWISSEN: bildbearbeitung
mit diesen grundkompetenzen plus adäquater web-nutzung kann man seine eigene SICHTBARKEIT
enorm erhöhen und die reichweite des eigenen tuns vergrößern.
die KOSTEN dafür sind minimal, der hauptbedarf: know how.
das MEISTE läßt sich übrigens heute mit kostenloser FREEWARE machen, also gratis
software aus der "open source-bewegung", die der kommerziellen software nichts
nachsteht.
Nach dem jüngsten Arbeitsgespräch mit Alfred Tieber war
klar, das "kunst O.ST-Labor" wird im kommenden Regionalradio (Start
Oktober 2009) präsent sein. Dazu kommt die Entwicklung der Planungsarbeit für die NCC,
die "Net Art Community Convention", die Ende November über die Bühne
gehen wird.
Beim steirischen Netzkulturknoten "mur.at" wurde
eben ein neuer Präsident gewählt: Gernot Tutner, hier rechts neben dem
Animationsfilm-Fachmann Dorian Santner. Damit sollte sichergestellt sein, daß die Dinge
bezüglich "NCC" in die Gänge kommen.
In der jüngsten Aussendung von Jogi Hofmüller hieß es:
>>Der formale Rahmen bleibt so wie ursprünglich
ausgedacht. Phase 1 wird dezentral an verschiedenen Orten parallel stattfinden. In Phase 2
wird die Aufmerksamkeit punktuell von einem Ort zum anderen wechseln (wir denken in
Halbtagesintervalle).<<
Die "Gleisdorf-Graz-Spange" ist in der Sache also
greifbar. Ich hatte außerdem unlängst den Medien- und Kunsttheoretiker Reinhard Braun
gefragt, ob er uns für den "NCC" hier einen Input zur Frage "Was ist
Radio" geben würde.
Braun (auf dem Foto mit Heidi Grundmann, die für die
Radiokunst in Österreich Pionierarbeit geleistet hat [link]) hat zugesagt
und mir meine Kontaktaufnahme mit dem kroatischen Autor und Medientheoretiker eindeutig
quittiert: "popovic würde mich auch interessieren - schickst du mir eigentlich
infos über die aktivitäten in gleisdorf?"
Mein Interesse an Nenad Popovic wurzelt ursprünglich in
dieser Einladung von Wilfried Prantner aus dem Jahre 1988; bald darauf ist Jugoslawien in
Flammen gestanden. Dieser Sezessionskrieg hat ganz Europa verändert, was viele von uns
bis heute nicht begreifen möchten, hat unseren eigenen Status umgeschrieben. Und
MEDIENANWENDUNG spielte bei all dem eine enorme Rolle.
Es geht also hier gesamt um Fragen nach Kultur, Demokratie,
auch um die Rollen, die wir finden oder die wir zugewiesen bekommen, je nachdem, welche
Kompetenzen wir uns aneignen. In all dem auch stets die Frage nach der Kunst ...
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