Log #121

Jener oststeirische Regionalverband, welcher das EU-Projekt "LEADER-Region" formell trägt, hat bei seiner aktuellen Generalversammlung einen Obmann-Wechsel absolviert. Gleisdorfs Bürgermeister Christoph Stark hat den Weizer Bürgermeister Helmut Kienreich in dieser Funktion abgelöst.

log121a.jpg (23564 Byte)

Das "Basis-Quartett" von "slow motion" klärte nun in einem Arbeitsgespräch mit Bürgermeister Kienreich (hier neben Nina Straßegger-Tipl) die Konsenslage für das weitere Vorgehen. Mit Gleisdorf gibt es diese grundlegende Übereinkunft schon, mit Weiz nun ebenfalls.

log121b.jpg (21652 Byte)

Unmittelbar darauf gingen wir auf dem Weizberg in Klausur. (Von links: Walter Kratner, Christa Ecker-Eckhofen und Nina Straßegger-Tipl.) Wir haben also aufgrund unserer Vorgespräche eine solide kulturpolitische Konsenslage für das WAS und WIE, wir haben eine fachliche Erweiterung in einer kompetenten "Context Crew", der generelle Themenbogen dafür ist auch klar.

Der Titel "slow motion" gilt als Schwerpunktthema für das Jahr 2010. Für 2011 bis 2013 erarbeiten wir erst die weiteren thematischen Schwerpunkte. Das GENERALTHEMA für diesen gesamten Verlauf lautet ZEIT.

Wir werden die weiteren Details nun auch mit der "Context Crew" erarbeiten. Klar ist: Pro Jahr gibt es ein Festival unter der künstlerischen Leitung von Walter Kratner. Aber auch Querverbindungen zur Alltagskultur erscheinen uns unverzichtbar. Architektur und Lebensraum werden einen eigenen Schwerpunkt erhalten.

log121c.jpg (21957 Byte)

Das habe ich übrigens gerade mit zwei Architekten erörtert. Winfried Lechner (links) und Andreas Turk werden mit uns gemeinsam einen Auftakt gestalten; gestützt auf einen sehr aufschlußreichen und kritischen Diskursbeitrag von Lechner, den ich via Video vorlege.

Ich werde dabei schon geleistete Vorarbeiten im Bereich "next space" aufgreifen: [link] Wir sind übereingekommen, daß sich daraus 2010 ein Beitrag für die österreichweiten "Architekturtage" ableiten läßt. Also auch hier wieder: Das Lokale und das Regionale werden mit überregionalen Zusammenhängen verknüpft.

Bei "kunst O.ST" sind so nun auf jeden Fall eine Reihe von Weichen neu gestellt. Jene Kreativen der Region, die an Diskursarbeit und kulturpolitischen Fragen eher kein Interesse haben, sind eingeladen, bei Lust und Laune über autonome "Location Crews" an einzelnen Vorhaben anzudocken.

Das bedeutet, sie haben so Zugang zu größeren Vorhaben in der Region, müssen dafür aber ein Mindestmaß an Selbstorganisation leisten. (Eben das Formieren einer eigenständigen "Location Crew" für ein konkretes Vorhaben.)

log121d.jpg (21291 Byte)

Einige solcher Zusammenhänge standen auch bei der zweiten LEADER-Kulturkonferenz in Deutschlandsberg zur Debatte. (Auf dem Foto Sandra Kocuvan von der Kulturabteilung des Landes Steiermark und Peter Michelitsch vom "Theaterzentrum Deutschlandsberg".)

Dabei wurde mehr als klar, daß Bedingungen und Vorstellungen in den Regionen extrem unterschiedlich sind. Zur Frage eines jeweils regionalen Kulturmanagements gab es einige merkliche Abwehrreaktionen.

Ein deutlicher Hinweis, daß vertraute Kategorien neu gedacht werden sollten. Unser aktueller Arbeitsansatz in der "Energie-Region" handelt ja davon, daß wir zwar eine Reihe von EFFEKTEN eines regionalen Kulturmanagements brauchen, aber deshalb nicht unbedingt ein Büro wünschen, das mit einer einzelnen Person besetzt wird, um diese kulturelle Managementarbeit zu leisten. (Es wäre zwischen Bedarf und Bedienung zu unterscheiden.)

Die Struktur und Arbeitsweise des dreigeteilten Ensembles "Basis-Quartett", "Context Crews" und "Location Crews" zielt auf einen neuen Ansatz, regionales Kulturmanagement zu leisten, ohne zu "zentralisieren" und an einer einzelnen Person festzumachen. [Fortsetzung]


resethome
14•09