Log #80
Gerald Gigler (links), der Leiter das steirischen Referat
für Leader, und Architekt Peter Lidl auf der einen Seite des Tisches ...
... Künstler Walter Kratner und ich auf der anderen Seite. Das handelte von einer
einigermaßen dichten Debatte darüber, was es in einer konkret beschreibbaren Region
heißen und verlangen würde, wenn inspirierte Leute (welche die "drei Sektoren"
Staat, Markt und Zivilgesellschaft repräsentieren) sich gemeinsam eine größere
soziokulturelle Aufgabenstellung vornehmen würden.
Das korrespondiert mit dem Plenartreffen des Kreises "kunst O.ST", bei dem
die regionale LEADER-Managerin Iris Absenger in einem ersten Auftakt sich mit
Kunstschaffenden verständigt hat, was an Themen und Aufgaben korrespondieren könnte,
falls Kunst- und Kulturschaffende in dieser Regionalentwicklung eine exponiertere Rolle
spielen möchten. (Siehe Eintrag #78!)
Aus der jüngsten Debatte, in der Sorgenfalten auf manchen Stirnen und amüsante
Momente gleichermaßen vorkamen, werden wir schon Anfang Juli ein gemeinsames
Arbeitsgespräch nutzen, um das bisher Erörterte zusammenzuführen und zu überprüfen,
was davon als konsenstauglich erscheint.
Zugleich hat ein eigener Arbeitskreis von "kunst O.ST" im Gleisdorfer Rathaus die Arbeit an der "3 von
3" auf die nächste Realisierungsstufe gehoben. Das gemeinsame Vorhaben im Jahr 2009
wird den Titel "auf.draht" tragen.
Cut!
Das Festival "steirischer
herbst" ist nun in Graz den Medienleuten präsentiert worden. Das Programm ist
über die aktuelle Website abrufbar. ["next code: exit"]
Von links: Richard Schweitzer (kaufmännischer Direktor), Florian
Malzacher (leitender Dramaturg) und Veronica Kaup-Hasler (Intendantin).
Wir haben mit diesem Lauf der Dinge einen
Punkt erreicht, an dem jener Bogen gut darstellbar ist, der als ein "Denkmodell"
für kulturelle Entwicklungen in dieser Region nutzbar ist. Es gibt einerseits diese
Aktivitäten, bei denen es strikt um Gegenwartskunst in einem internationalen Kontext
geht. Das fordert den Blick "nach draußen" und eine Wahrnehmung über den
Tellerrand hinweg.
Dies Position ist aber andrerseits ausdrücklich NICHT gegen lokale und regionale
Schwerpunkte ausgerichtet, die AUCH betont werden, bei denen aber andere Intentionen zu
anderen Verfahrensweisen führen. Im Wechselspiel der Befassung mit diesen und jenen
Optionen entsteht etwas Spannendes. |
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Das führt teils auch zu gänzlich anderen Modi auf dem gleichen Feld.
Wie etwa der Weg von Kunstpromotorin Nina
Strassegger-Tipl. (Siehe dazu den vorigen Eintrag!)
Von ihr kam eben erst ein deutliches Signal, daß sie zwischen den sich verschieden
entwickelnden Formationen (wie etwa "art a la carte" und kunst O.ST") auch
gelegentlich praktische Verbindungen wünscht.
Ein wertvoller Schritt, der ausdrücklich GEGEN die sehr verbreitete Tendenz gesetzt
ist, daß Kunstinitiativen einander konkurrieren. Das darf man mindestens für die
"Provinz" als den "Sündenfall Nummer 1" betrachten; was Herbert
Nichols, der kulturpolitische Berater von Landeskulturreferent Kurt Flecker, so formuliert
hat: "Zwerge bekämpfen Zwerge" ... und ruinieren so das Potenzial. (Siehe
Details dazu im Eintrag #24!)
Dagegen zeichnet sich in der "Leader-Region Weiz Gleisdof" nun schon geraume
Zeit ein Prozeß ab, der durchaus als "Praxis des Kontrastes" verstanden werden
kann. Es scheint, als könnten auf einem GEMEINSAMEN kulturellen Feld Menschen mit
äußerst unterschiedlichen Auffassungen davon, welche künstlerische Kategorie
vorrangiges Gewicht habe, durchaus langfristig in wechselseitiger Resonanz agieren.
Mögliche künstlerische Differenz drückt sich dann allenfalls darin aus, welche
"Teilformationen" enger zusammenrücken, um innerhalb eines bestimmten Projektes
(wie etwa die kommende "3 von 3") ihre Sache auf den Punkt zu bringen.
Aber alles zusammen bleibt uverzichtbar, um ein vorteilhaftes geistiges und kulturpolitisches
Klima in der Region zu stärken.
P.S.:
Das "Regionale Entwicklungsleitbild" der "Planungsregion Weiz" ist
hier als PDF-Datei downloadbar. Die "Regionale Entwicklungsstrategie"
ist in dieser PDF-Datei nachzulesen.