19. April 2025

Von Don zu Don X


[Vorlauf] Wer dem Friedenskonsum anhängt, braucht bloß zu fordern, nichts zu erklären. So geht Konsumismus. Den halte ich für eine bequeme Konsequenz von Industrieller Revolution und Kapitalismus. Konsumhaltung in Friedensfragen? Mein Österreich!

Es ist billig, in den Social Media solche Binsen zu posten. „Die Waffen nieder!“ „Friedenschaffen ohne Waffen!“ „Diplomatie statt Panzer!“ Dann aber sollten wir langsam erwachsen werden und debattieren, was das konkret verlangt. Oder bleibt es bei Ömpörung?

Wir könnten uns die Themen ja aufteilen und vielleicht in verschiedenen Gruppen bearbeiten, denn ich bin überzeugt, bevor wir die EU oder die Ukraine bezüglich „Frieden schaffen“ beraten, gar belehren, müßte bei uns selbst ein adäquate inhaltliche Basis und soziale Praxis festzustellen sein, mit der sich die Qualifikation zu solcher Beratung belegen ließe.



Niemand schert sich um Diplomatie? Das ist gelogen.

Da vermisse ich momentan zu vieles. Mein Motto: „Begründen statt verkünden!“ Wie sehen denn unsere Grundlagen derzeit aus? Ich nenne ein paar Beispiele bezüglich meiner Position. In meinen Notizen findet man an mehreren Stellen die Überzeugung formuliert, daß ich Gewalt durch bewaffnete Verbände und Banden nicht für naturgegeben halte.

Beispiel: „Sind wir eigentlich ‚Killer Apes‘? Oder ist das eher eine kulturell bedingte Anomalie, wo man über die gesamte Spezies nachdenkt?“ [22. März 2023]

Beispiel: „Ich bin vorerst noch der Ansicht, daß zwar Aggression naturgegeben ist, sogar lebensnotwendig, die Gewalttätigkeit aber nicht. Die halte ich für eine Anomalie unserer Spezies, als kulturelles Phänomen massentauglich gemacht.“ …[30. März 2024]



Ah ja! Und weiter? (Klar! Scheiß auf eine mühsam errungene Rechtslage,
dank derer Verbrecher in ordentichen Verfahren belangt werden können.)

Diese kulturell verfeinerte Anomalie unserer Spezies wird bis heute durch Propaganda gepflegt. Ich unterscheide diese menschengemachte Fehlentwicklung von der Gewalttätigkeit als individuellem Fehlverhalten, das in psychischen Ausnahmesituationen einzelner Menschen vorkommt. Das braucht verschiedene Antworten.

Vielleicht könnten wir Hand in Hand daran arbeiten, daß der Friedenskonsum auf breiter Basis in Friedensaktivismus übergeht. Dazu habe ich vor allem einmal im Fokus, tradierte Rollenbilder von Männern zu überarbeiten und die Propaganda für kriegerisches „Heldentum“ kulturell zu entschlüsseln, auf diskursivem Weg abzustellen. (Stichwort Filmindustrie!)



Was erklärt der Friedensforschr Karl Kumpfmüller mit so doofer Polemik?
Wer von Rang soll das gesagt haben? (Quelle: Pfarrinfo)
Was auf dem Boulevard alles gequasselt wird, kann ich doch
nicht als relevante Quelle und Diskussionsgrundlage benutzen.

Das heißt auch: zu den Quellen gehen. Wir müßten über Österreichs Epidemie an innerfamiliärer Gewalt reden, speziell über den zivilen Krieg gegen Mädchen und Frauen. Ich habe das zuletzt unter “Orange 2024“ ausführlicher thematisiert und in diesem Zusammenhang eine Rechtsrucke in unserer Gesellschaft behauptet, der auch innerhalb des Kulturvölkchens nachzuweisen ist.
+) Orange 2024
+) Rechstruck

Außerdem wünschte ich eine konsequente Debatte darüber, was wir unter einer engagierten Neutralität verstehen dürfen, die als aktives Konzept nachvollziehbar, nützlich und glaubhaft ist. Reden wir auch noch über das Gewaltmonopol, das wir dem Staat anvertraut haben, und was das praktisch bedeuten könnte? [Fortsetzung]

+) Stahlgewitter (Zum Krieg)


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