Andrerseits sind alte, äußerst brutale Gewalt-Formen
zurückgekehrt. Das konnten wir im Untergang
Jugoslawiens stellenweise sehen, das zeigt sich in
der Ukraine. Damit meine ich unter anderem die
Grausamkeiten gegenüber Zivilpersonen, also
Nichtkombattanten. Eklatante Verletzungen diverser
Kriegskonventionen.
In Jugoslawien wie in der
Ukraine kamen neben den regulären Truppen auch
Söldner, Freischärler und Banditen zum Einsatz. Für
die Zivilbevölkerung schuf das Situationen wie im
Dreißigjährigen Krieg, nach dem Europa erstmals zu
klären begann, was formell ein Krieg sei, wer befugt
ist Krieg zu führen und welchen Regeln dabei zu
folgen sei.
Ja, ich weiß! Und ich meine
selbst, es gibt keinen sauberen Krieg. Wo bewaffnete
Verbände auffahren, werden Menschenrechte verletzt.
Aber der Mythos lebt. Unser privates
österreichisches Neutralitätsmärchen:
„Uns wird
doch niemand angreifen!“

Und wie sieht es mit Belegen für
solche Behauptungen aus?
Zeiten können sich sehr schnell ändern,
politische Verhältnisse kippen, in etwas
anderes übergehen. Mein Großvater
Richard war Soldat des Kaisers. Mein
Vater Hubert war Soldat des Tyrannen.
Ich war Soldat der Republik. Mein Sohn
Gabriel war Zivildiener. Was sagt Ihnen
das? Mir sagt es eine Menge.
So
lange auch innerhalb unseres
Kulturvölkchens Narrative der FPÖ
weitergetragen werden, ohne daß sowas
Einwände auslöst, eine Debatte in Gang
bringt, so lange stelle ich fest, daß
Österreichs Bevölkerung mit seinen
Hausaufgaben offenbar in Verzug ist.
Und unsere Privatmythologie? Im
deutschen „Spiegel“ war anno1970
bezüglich der heimischen Truppe zu
lesen:
„Spätestens beim Manöver
»Bärentatze« im Herbst letzten Jahres
stellte sich heraus, daß sie im
Ernstfall nur bedingt einsatzfähig
wäre.“ [
Quelle]

Ach ja, "niemand"
kümmert sich um Diplomatie...
(Quelle: Klein Zeitung)
Wovon die Rede ist? Laut
„Truppendienst“, Zitat:
„Nach der Niederschlagung
des Prager Frühlings 1968
und den Erkenntnissen des
damit verbundenen
militärischen Einsatzes
sollte diese (zweite)
Großübung des
Österreichischen
Bundesheeres wesentliche
Erkenntnisse für dessen
zukünftigen Organisation,
Bewaffnung, Ausrüstung und
Ausbildung bringen.“ [
Quelle]
Aber Sie meinen, es
könne nicht vorkommen, daß
Österreich (gemäß dem
Neutralitätsgesetz)
„Zum
Zwecke der dauernden
Behauptung seiner
Unabhängigkeit nach außen
und zum Zwecke der
Unverletzlichkeit seines
Gebietes“ gefordert
sei, selbst aktiv zu werden?
Ich sehe das anders. [Quelle
des Zitats: „
Bundesverfassungsgesetz"]
[
Fortsetzung]
+)
Stahlgewitter (Zum Krieg)
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