15. Dezember 2008

Die milde Herbstlichkeit mit den ausladenden Sonnenzeiten hat mich verwöhnt. So erscheinen mir mehrere Regentage en Suite als ein deprimierender Vorfall. Dabei ist es doch bloß einfach ... Winter. Ich erinnere mich an die stehenden Redensart aus ländlichen Gegenden: Die Böden brauchen das Wasser.

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Die Feuerwehr auch. Obwohl dieser prächtige Ford Transit der ersten Generation schon vor einer Weile ausgemustert worden sein muß. Anstelle der Blaulichter sind da Gartenzwerge angeschraubt. Ein schöner Fund in Graz, wohin mich eigentlich ein anderes Thema gebracht hat.

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Ich habe im Stadtmuseum eine "Adventsituation" erlebt, in der ein Tänzer ganz nahe am und sogar mit dem Publikum agierte, während   sich eine couragierte Saxophonistin etwa auch damit abfinden mußte, daß er ihr ein Tischtuch ins Horn gestopft hat.

Einmal mehr ein berührender Beleg für meine Annahme, daß alles, wozu Menschen in der Lage sind, auch von Menschen getan werden muß. (Ich denke, diese Angelegenheit hab ich hier noch gar nicht erläutert. Demnächst!)  Tanz. In solcher Nähe. Was für ein faszinierendes Ereignis!

Der Anlaß für mein Auftauchen bei dieser Session war weniger weihnachtlich. Kleine Konferenz im Stehen für die große Kultur-Konferenz Ende Jänner. (Siehe dazu den Eintrag #9 im "kunst O.ST"-Labor!) Dazu hab ich eine Vorgeschichte in der einstigen "Konferenz der Provinz", bei der es -- neben den konkreten kulturpolitischen Agenda -- auch darum ging, dem Begriff "Provinz" seine negative Konnotation zu nehmen.

Eine andere Ereignislinie liegt in der Ausstellung von Arbeiten kosovarischer Künstler, die nun in das "Kunsthistorische Museum" nach Wien weitergeführt wird. Damit hat der zentrale Initiator dieser Geschichte, der Tierarzt Karl Bauer, diesen Arbeitsteil seines neuen Engagements bald hinter sich und ist gelaunt, sich weiter auf dem Kunstfeld zu orientieren. Das haben wir gestern erörtert und sind übereingekommen, daß wir uns auf Sarajevo konzentrieren könnten. (Siehe dazu den Eintrag #106 bei "next code"!)

Cut!

Besonderer Filme. Da entstehen weitere Markierungen für „next code: crossing“. Es ist ein neuer Teil des „Dramas“, das ich in Etappen entwickle und auf die regionale Landschaft übertrage. (Nein, ein Drama ist die Gattungsbezeichnung, mit der eine Tragödie oder eine Komödie gemeint ein kann.) Eine Auswahl von bedeutenden Filmen als Strang in einem intermedialen Prozeß. ("Intermedial" meint, daß verschiedene Medien in einander aufgehen.)

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Ich bin wieder bei Akira Kurosawa angelangt. In „Ran“ (1985) hat er das wie in einer griechischen Tragödie abgearbeitet: Aufstieg und Fall im Gang um die Macht. Eigennutz, Treuebruch, Verrat, das völlige Chaos (so der Titel des Filmes) und die Tücke des Schicksals, den Fürsten Ichimonji alles überleben zu lassen, so daß er jeden Abschnitt der Katastrophe durchwandern muß. (Der Film stammt zufällig aus dem gleichen Jahr wie das Werk von Lelouch, das ich im vorigen Eintrag erwähnt hab.)


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