9. August 2007
Feine Maschine. Pures Nutzungskonzept. Der T1
von Mercedes-Benz war der erste Transporter aus hauseigener Konstruktion. Seinen
historischen Vorläufer hatte ich vergangenen
März im Fluge erwischt. Zu diesem Camper kam noch der Kommentar:
>>Das Foto von vorne ist vor zwei
Wochen entstanden. Wer genau hinsieht, dem fallen die ungewöhnlich ausgerichteten
Vorderräder auf: Hatte da gerade einen gebrochenen Querlenker... zum Glück bei Tempo
30...<<
Dieser 407er ist quasi Betriebsmittel von
Jörg Pfeiffer, der letzten Montag Teil unseres Züricher Medienkulturgespräches
gewesen ist. Pfeiffer ist Akteur von "road
tv". (Aktuell: "spiegel
online".)
Ein kleines Malheur. Gestern habe ich von
einem großen erfahren. Vor genau einem Monat, am 9.
Juli, hatte ich von Tischler Josef Luckerbauer erzählt, der das entlegene
Thonet-Museum als Kustos betreut.
Hier Luckerbauer mit "next
code"-Kuratorin Mirjana
Selakov. Wir waren nämlich auf der Suche nach einem "Doppelstuhl" gewesen,
wie er für eine Installation von Mürüvvet Türkyilmaz
und Selim Birsel vorgesehen ist. [link]
Gestern schrieb mir Donja Noormofidi vom
"Falter" zu einem kleinen
Feature, das ich geschickt hatte: "Schön wäre noch, wenn der Mann erzählen
könnte, was denn einen Thonet-Sessel von einem modernen Sessel unterscheidet. Was ist
denn für ihn das besondere an den Thonet-Teilen?" Das wird man leider von
Luckerbauer selbst nicht mehr erfahren können, denn er hat die Folgen eines Unfalles
nicht überlebt.
Ein Tag, der mir zugleich sehr erheiternde
Momente eingebracht hat. Etwa in einem Plauderstündchen mit der Geschäftsführerin eines
Ladens für Dessous. Wobei mir Maria Kulmer anvertraut hat, daß sie auch Herren als
Kundschaft habe, die für Frau und Freundin einkaufen.
Was sich auf die schlichte Formel bringen
läßt: "Für die Ehefrau den weißen, für die Freundin den schwarzen BH."
Diskretion ist also eine zentrale Eigenschaft in diesem Job.
Cut!
Die Debatten sind nicht verstummt. Die
Schieflage der Demokratie ist nicht zu übersehen. Das scheißteure Kriegsgerät, an dem
sich ein paar Leute dumm verdient haben dürften, ist Anlaß, in Österreich offen zu
legen, daß man sich von Verfassung und Menschenrechten gerne partiell verabschieden
würde, solange es andere trifft. (Siehe Eintrag vom 24.
Juli 2007!)
Ich lese es, kann es nicht glauben, aber da
steht es ja schwarz auf rosa: Das vorsätzliche Abschießen angeblich dem Tode geweihter
Menschen käme demnach in Frage. Wie es in Spielbergs "Minority Report" im
Plauderton zur Debatte steht: Man meint zu wissen, was in Stunden oder Minuten geschehen
WIRD, weshalb der Zugriff erfolgen dürfe.
Wir haben zwar kein Gesetz und auch keine
Position in unserer Rechtskultur, wodurch diese Option gedeckt wäre, aber die
Freizeit-Barbaren argumentieren schon dahin:
[Wir
Kinder des Kalten Krieges]
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