9. Juli 2007

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Das ist mir eine schöne Zeit, in der das Wetter von solchen Kontrasten handelt. Über den Regen kann man gar nicht froh genug sein. Die milden Stunden und die sonnigen dazwischen. Viele Leute holen ihre raren Stücke hervor. So hab ich wochenends diesen rund 40 Jahre alten Ford Zodiac erwischt.

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Eine andere Ecke der Industrie- und Design-Geschichte habe ich durch einen Zufall kennengelernt. Der Tischler Josef Luckerbauer sitzt hier auf einem "Raucher-Sessel" oder auch "Diskutier-Sessel", wie er es nannte. Dieses spezielle Stuhl-Modell der Firma Thonet hat unter der Armstütze ausschwenkbare Holzschalen für Aschenbecher und Getränke.

Daß Thonet einst auf dem Weltmarkt präsent war und eigenen Häuser von St. Petersburg bis New York hatte, mag einigermaßen bekannt sein. Daß der letzte österreichische Firmenstandort im oststeirischen Friedberg gewesen ist, wo voriges Jahr zugesperrt wurde, war mir völlig neu. "Möbel aus gebogenem Holze" in teils absolut stilprägendem Design sind da unter anderem mit Namen wie Adolf Loos, Otto Wagner, Mies van der Rohe und Le Corbusier verbunden.

Cut!

>>Fremdenrecht ist "menschenrechtswidrig"<<

Das ist eine recht bemerkenswerte Meldung, die heute über die "APA" kam. Die einstige Koalition der Christlich-Sozialen mit den vaterländischen Kräften, welche heute als FPÖ und BZÖ im Parlament residieren, haben immer bestritten und zurückgewiesen, daß diese Seite ihrer Politik menschenverachtend sei. Nun liegt auf dem Tisch:

>>Das Fremdenrecht entspricht nicht der Europäischen Menschenrechtskonvention, ist damit verfassungswidrig und soll geändert werden. Zu diesem Schluss kam der unabhängige Menschenrechtsbeirat im Innenministerium, wie das Ö1- "Morgenjournal" am Montag berichtete. Eine eigene Arbeitsgruppe des Beirates hatte die Vollziehung des Fremdenrechtes geprüft und dabei schwere Mängel festgestellt.<< [Volltext]

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Ich hab nachgesehen, ob ich auf den Websites der Parteien etwas Aufschlußreiches dazu finde. Bisher nicht. Außer daß der Vizekanzler sich mit dem oben gezeigten Slogan in Gegensatz zur Faktenlage stellt. (Quelle: ÖVP)

Auf der Website der FPÖ findet man momentan diesen ganz erstaunlichen Thumbnail, der mich ins Grübeln bringt, was damit genau gemeint sei. "Los von Italien"? Und dann: Eigenstaatlichkeit? Oder womöglich dazu zu Österreich? So oder so: Nationalistischer Schwachsinn, dessen Wert wir unter dem Stichwort "Ex-Jugoslawien" sehr gut überprüfen können. log978d.jpg (5062 Byte)

Das BZÖ hat es auch gerade lustig. Da rudert man im Kreis, um den Geruch der Menschenverachtung möglichst verwehen zu lassen. Freilich ohne Kommentar zur Menschenrechtswidrigkeit der eigenen Meriten.

Gestern stand folgendes in der "Kleinen Zeitung": "Warum druckt die 'Kleine Zeitung' menschenverachtende Werbung?" Der Grazer Chefredakteur Hubert Patterer, von dem ich schon öfter respektablen Klartext zu lesen bekommen hab, antwortete so:

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BZÖ-Feschist Gerald Grosz kann "aufs Schärfste" überhaupt nicht verstehen, wovon da eigentlich die Rede ist. Er verfaßte einen lesenswerten, nein!, aufschlußreichen "Offenen Brief":
>>... Meine Aufgabe ist es daher, gerade die oben zitierten Probleme aufzuzeigen! ...<< [Volltext]

[Wir Kinder des Kalten Krieges]


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