9. Juli 2007 II

BZÖ: Offener Brief an KLEINE ZEITUNG-Chefredakteur Patterer

Entgleisung des Chefredakteurs wegen BZÖ-Kampagne aufs Schärfste zurückzuweisen

Graz 2007-07-08 (OTS)

Sehr geehrter Herr Chefredakteur!

Ich habe Ihren Kommentar in der Ausgabe der Kleinen Zeitung vom 8. Juli 2007 bezüglich unserer BZÖ-Kampagne gelesen und weise Ihre Behauptung, dass wir im Rahmen unsere Inseratenkampagne Anleihen an der Metaphorik des Nationalsozialismus genommen hätten, auf das Schärfste zurück. Bei aller Ihnen gegenüber entgegenzubringenden Höflichkeit: Es ist einfach unglaublich welche Entgleisung Sie sich damit geleistet haben und ich bin über Ihre Behauptungen - auch als Leser der Kleinen Zeitung - zutiefst bestürzt und betroffen. Sie diskreditieren damit nicht nur uns sondern auch jene hunderte Bürgerinnen und Bürger der Stadt Graz, die uns die letzten Tage mittels Briefen und unzähligen Mails Ihre Unterstützung für diese Politik des logischen Hausverstandes mitgeteilt haben.

Die Probleme, die Graz seit Jahren hat, liegen auf der Hand, sind auch keine Erfindung des BZÖ und betreffen viele Menschen in unserer Stadt. Es ist ein trauriges Faktum, dass organisierte Bettlerbanden seit Jahren die Innenstadt bevölkern, das "goldene Spenderherz" der Grazerinnen und Grazer für ihre Zwecke und den Verdienst ihrer Hintermänner ausnützen, alte kranke und gebrechliche Menschen sowie Kinder für ihr schändliches Geschäft einspannen, währenddessen es in der ehemaligen Kulturhauptstadt Europas noch immer trauriges Fakt ist, dass wirklich sozial schwache Mitbürgerinnen und Mitbürger nach wie vor nicht vom sozialen Netz unserer Gesellschaft - durch das Versagen der Grazer Sozialpolitik - umfasst sind.

Im Gegensatz zu dem von Ihnen in Ihrer Zeitung hochgejubelten Herrn Pfarrer Pucher vertrete ich die Ansicht, dass organisierte Bettelei sicherlich kein Menschenrecht ist, aber die soziale Absicherung für wirklich hilfsbedürftige Mitmenschen in unserer Gesellschaft ein Menschenrecht sein muss. Dafür setze ich mich ehrlichen Herzens ein!

Es ist Faktum, dass der Grazer Stadtpark ein Drogenumschlagplatz geworden ist. Es ist leider trauriges Fakt, dass die Steiermark pro Monat einen Drogentoten zu verzeichnen hat. Der Schutz der Drogendealer - die unsere Jugend und unsere Gesellschaft schleichend vergiften - vor einer stärkeren und effizienten Verfolgung durch den unabhängigen Rechtsstaat - sehr geehrter Herr Chefredakteur - kann doch wirklich kein Instrument Ihrer scheinbar falsch verstandenen christlichen Nächstenliebe sein.

Es ist allseits bekanntes Faktum und ich stelle Ihnen diesbezüglich gerne das statistische Datenmaterial des Innenministeriums zur Verfügung, dass die Kriminalitätsrate in Graz zunehmend steigt und erschreckende Dimensionen annimmt. Sie werden mir Recht geben, dass die Menschenrechte jedes einzelnen Bürgers verletzt werden, wenn er Opfer von Raubüberfällen und Einbrüchen wird, deren Anzahl in Graz nachgewiesener Weise monatlich steigt. Für mich ist Kriminalität NICHT - auch nicht durch die von Ihnen ungerechtfertigterweise strapazierten Menschenrechte - rechtfertigbar. Kriminalität ist kein Bestandteil der Menschenrechte. Weder von In- noch von Ausländern.

Es ist übrigens für eine Stadt der MENSCHENRECHTE unwürdig und eigentlich eine Schande, wenn tausend Jungfamilien auf geeignete Wohnungen warten, währenddessen hunderte von Briefen und Mails mich in den letzten Wochen erreicht haben, die von unwürdigen Zuständen im sog. "sozialen" Wohnbau der Stadt Graz - hervorgerufen durch eine hohe Zuwandererrate - berichten.

Die Wahrheit - Herr Chefredakteur - kann keinesfalls menschenverachtend sein.

Das sind leider alles Fakten, die zuhauf in allen verschiedenen Medien - auch und vor allem im Chronik-Teil Ihrer Zeitung, der Kleinen Zeitung - täglich nachzulesen sind.

Menschenverachtend wäre es, wenn die dafür zuständige Politik nicht auf diese Probleme aufmerksam machen würde um sie auch zu beheben. Menschenrechte gelten für alle Grazerinnen und Grazer wie auch für jene, die sich hier gesellschaftlich und sozial integrieren, sich gegenüber unseren Gesetzen rechtschaffen verhalten.

Meine Aufgabe ist es daher, gerade die oben zitierten Probleme aufzuzeigen!

Uns geht es ausschließlich darum, mit einer Politik des logischen Hausverstandes in Zukunft gröbere soziale und gesellschaftliche Spannungen zu verhindern. Was das mit der Metaphorik der Nazis zu tun hat, können vielleicht Sie beantworten - ich sicherlich nicht!

Wenn aufgrund unserer Kampagne genau diese Probleme endlich sachlich und auf breiter Ebene diskutiert werden, ist das ein großer Erfolg für alle, die sich ernstlich Gedanken und Sorgen um die steirische Landeshauptstadt machen.

Das kann doch nur auch in Ihrem Interesse sein!

Mit freundlichen Grüßen
Gerald Grosz Generalsekretär

(Quelle: "BZÖ")
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