So dicht kann es zugehen. Das war allerdings ein nicht der Kunst
gewidmetes Ereignis. Es ging um die weltweite Finanzkrise, auf die Fery Berger äußerst
schnell mit dieser Veranstaltung reagiert hat.
Ein interessanter Querverweis. Links an der Wand ist das mittlere von drei Bildern des
Malers Michael Geyer [link]
verhängt. Ich werde mich jetzt nicht darüber erregen, daß man auf die Art eine Erregung
zu verhindern sucht, deren Entstehung keineswegs eine ausgemachte Sache sein kann.
Aber wir sollten es als Denkanstoß werten. Daß anno 2008 Kunstwerke verhängt werden
(müssen?), während zugleich im Saal etwas wahrlich Anstößiges zur Debatte steht.
Nämlich der amerikanischen Bankenkrach und seine Ursachen, seine Auswirkungen. Wir
sollten darüber nachdenken, was das bedeutet. Nämlich: Was in einer Gesellschaft als
Anstößig empfunden und entsprechend sanktioniert wird.
Die Veranstaltung fand ich sensationell und enorm aufschlußreich. Fery Berger,
Initiator der "Solidarregion
Weiz", brachte diese drei Herren aufs Podium; von links: Soziologe Gero Jenner, Kapitalmarkt-Fachmann
Arndt M. Hallermann (Raiffeisenlandesbank Steiermark) und den
Volksbanken-Vorstandsdirektor Manfred P. Kunert.
Wenn wir bei "kunst O.ST" über Beschleunigungsopfer, Verlangsamung, über
kulturell und künstlerische relevante Themen reden, muß ja im Grunde die Welt, in der
wir leben, stets auch impliziter Gegenstand dieser Erörterungen sein. Dabei kann man sich
bei sachkundigen Leuten allerhand Anregungen holen.
Deshalb ist HIER ein Input von Gero Jenner
angebracht, der einiges zum Thema "Solidarregion" im Kontext des Weltgeschehens
deutlich macht. Dieser Zusammenhang hat bei "kunst O.ST" konstituierenden Rang,
weil Fery Berger dazu einen ganz wesentlichen Impuls geliefert hat. (Zur Vorgeschichte
siehe "Presse #2"!)
Wir entwickeln also die Arbeit an Querverbindungen zu sozialen und wirtschaftlichen
Themen, weil unsere gemeinsamen Projekte (wie "pomale" oder
"auf.draht") nicht entstehen könnten, würden wir diesbezüglich
Reflexionsarbeit meiden.
Wir entwickeln ferner Kontakte zu Kunstschaffenden aus anderen Ländern und Kulturen.
Wie eben zu den vier Malern aus dem Kosovo, die kommenden November in Gleisdorf ausstellen
werden; dazu ist auch eine Künstlerbegegnung geplant. (Siehe das kleine Feature unter
"aktuell #24"!)
Cut!
Die "3 von 3" ist die dritte Station in einem gemeinsamen Sammeln von
Erfahrungen: Was braucht und wovon handelt ein gemeinsames Auftreten Kunstschaffender in
der Region? Dabei kommen die unerschiedlichsten Optionen zur Wirkung. Vorstellungen und
Erwartungen prallen auch auf einander. Für diese dritte Station hat ein Teil der Leute
von "kunst O.ST" den Titel "auf.draht"
festgelegt.
Gernot Schrampf schrieb zum Thema: