kunst O.ST: slow motion (notiz #1)

Krisen, Pleiten, Katastrophen. Die Welt ist momentan kein gemütlicher Ort. Kunstschaffende sind nicht die Einzigen, bei denen existenzielle Probleme wieder zur besonderen Herausforderung werden.

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Christa Ecker-Eckhofen

Das Klagen und das Räsonieren hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten nicht gerade als adäquate Reaktion auf solche Belastungen bewährt. Um andere Lösungsansätze (für das kulturelle Feld) zu finden, pflegt nun schon seit etlichen Jahren ein offener Kreis engagierter Leute in der Oststeiermark das Bemühen, Aktion und Reflexion beieinander zu halten, um in einer klaren Auffassung der Selbstverantwortung die Dinge voran zu bringen.

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Walter Kratner

Diese Arbeit geschieht, ohne dabei eine Institutionalisierung zu suchen. Kein neuer Verein, Verband, keine Präsidenten oder Obfrauen. Wir haben eine Situation im Sinn, die auf Begegnungen in Augenhöhe basiert. Drei Sektoren: Staat, Markt und Zivilgesellschaft. Keine Bittsteller-Pose, aber auch kein kindliches Geschrei, wenn es eng wird. Hier ist also von Kooperationen die Rede, was bedeutet, daß die Interessen der Beteiligten zu klären und folglich zu beachten sind.

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Nina Strassegger-Tipl

Nach den bisherigen Erfahrungen vor allem mit dem "Dreisprung" von "kunst O.ST" (die drei großen gemeinsamen Auftritte Kunstschaffender) erscheint weitgehend geklärt: Für die nun nötige Entwicklung des nötigen Organisationsniveaus ist das Ehrenamt nicht gerüstet, sind Laien nicht mit den nötigen Ressourcen ausgestattet. (Siehe dazu auch kunst o.st-log #30!)

Deshalb haben wir im Labor von "kunst O.ST" zu klären versucht, was ein Ebenenwechsel in der Entwicklung verlangt. Das Ergebnis ist diese Formation von vier höchst unterschiedlichen Personen, die ihre Kompetenzen in "slow motion" bündeln:

+) Christa Ecker-Eckhofen, Keramikerin: kaufmännische Leitung
+) Walter Kratner, Künstler, (kunst am weizberg): künstlerische Leitung
+) Martin Krusche, Künstler, Kunst O.ST Labor: Grundkonzept und Netzwerke
+) Nina Strassegger-Tipl, Kulturmanagerin: organisatorische Leitung

Damit soll nun ein Konzept erarbeitet und realisiert werden, das zu entsprechender Praxis in den Jahren 2010 bis 2013 führt. Mittelfristige Planung und professionelles Projektmanagement als Teil der Antworten auf die aktuellen Krisenlagen.

Die oben genannte Basis-Crew wird für den operativen Bereich gerade auf eine "Context-Crew" erweitert. Das bedeutet, wir schaffen eine Basis, auf der andere inspirierte Leute mit Projekten andocken können, um wechselseitige Verstärkung zu ermöglichen.

Es geht hier nicht um Partikularinteressen und die Finanzierung individueller Kunstproduktion, sondern um Arbeit an jenen Strukturen, innerhalb derer die Gegenwartskunst an Stellenwert gewinnt, wodurch unsere Arbeits- und Lebensbedingungen verbessert werden sollen.

Zum Vorlauf siehe:
+) next code: log #110
+) next code: log #115

Dieser Abschnitt ist in der Kontinuität einer anderen inhaltlichen Vorarbeit begründet, die ab dem Anfang des Jahres 2007 (2. Kalenderwoche) öffentlich zur Debatte stand: [link]


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10•09