kunst O.ST: aktuell #30 Das Experiment "kunst O.ST" hat sich erheblich verändert. Es
rundet sich das erste große Vorhaben, welches sich ein Plenum aus dem Jahr 2007
vorgenommen hatte, nämlich in einem "Dreisprung" praktische Erfahrungen zu
sammeln, wie eine "Basisbewegung" künstlerisch gemeinsam in der Region
auftreten könnte. Das erste Plenartreffen fand im Frühjahr 2007 statt:
Informationsabend [link]
6. März, ab 18.00 Uhr, Kirchtavern, Hauptplatz 3, Gleisdorf
Zur unmittelbaren Vorgeschichte von "kunst O.ST"
siehe auch diese kleine Übersicht: [link] Das
war also der eine grundlegende Impuls zur Entstehung von "kunst O.ST". Der
andere ist im Logbuch von "next code" mit dem Eintrag #8 festgehalten.
(50. Kalenderwoche 2006)
Es folgte eine Serie von Arbeitstreffen an jeweils
wechselnden Orten. Von drei geplanten Gemeinschaftsveranstaltungen sind zwei absolviert,
die dritte gerade in der Umsetzungsphase:
+) 1 von 3: next code: flow
+) 2 von 3: pomale
+) 3 von 3: auf.drahtDiese Aktionsebene hat eine Hauptaufgabe in der Klärung, welches
Ausmaß an Selbstorganisation unter Kunstschaffenden der Region möglich ist, um für
Kommunen und eventuell auch die Wirtschaft paktfähig zu erscheinen, so daß Kooperationen
und Finanzierungen greifbar werden.
Diese Ebene hat inzwischen Grenzen darin erreicht, was
über ehrenamtliche Tätigkeit möglich ist. Zum heutigen Zeitpunkt konnte ein daraus
folgendes Dilemma nicht ausgeräumt werden, das vermutlich in bestehenden
"Mehrfachrollen" begründet ist. |
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Das Dilemma sieht so aus:
Ein großes Festival zu realisieren verlangt
ein aufwendiges Projektmanagement. Die meisten Kunstschaffenden der jeweiligen
Festival-Crew waren nicht willens oder in der Lage, davon einen ausreichend großen Teil
zu übernehmen und ehrenamtlich, also unbezahlt abzuarbeiten.
Ergo müssen die offen gebliebenen
Arbeitspensa gegen Bezahlung vergeben werden. An solchen Budgetposten stießen sich dann
jedoch einzelne Kunstschaffende, die beklagten, daß zwar für das Management Honorare
angeboten würden, nicht aber für künstlerische Beiträge.
Diese sachlich unsinnige Vermischung zweier
ganz verschiedener Kategorien ist bei nun drei Veranstaltungsjahren nicht ausräumbar
gewesen. Dazu kommen eine ganze Reihe anderer Punkte, an denen klar wurde, daß aus dem
Plenum heraus kein professionelles Projektmanagement entstehen wird, weshalb in der Sache
andere Wege zu suchen sind.
Um eine Kategoriensprung zu schaffen, der die
Akquisition eines nennenswert höheren Budgets ermöglicht, aus dem ein großer Teil
nötiger Leistungen auch angemessen bezahlt werden kann, wären zwei wesentliche
Kompetenzsprünge nötig:
+) Höheres Organsaitaionsniveau mit
entsprechend professioneller Abwicklung aller Projektschritte.
+) Mittel- UND langfristige Planung, für die
ausreichend vorausgearbeitet wird; also schon JETZT, im Februar 2009, Klarheit zu finden,
was 2010 auf dem Programm stehen soll, wer daran arbeitet und wohin das für 2011 und 2012
weist.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß DIESER Aspekt
von kultureller Entwicklung nur mit Menschen leistbar ist, die auch ihr Brot auf dem
Kunst- und Kulturfeld verdienen.
Wer dagegen künstlerische Praxis pflegt, um
damit seinem privaten Leben einen Qualitätsgewinn zu bieten, wer sein Brot auf anderen
Feldern verdient, so das Ergebnis der letzten zwei Jahre, ist für derlei Arbeitsweisen
und Professionalisierungsschritte nicht bereit bzw. nicht gerüstet.
Da trennen sich also Wege.
Ein wesentlicher Plenarbereich ist
augenblicklich mit der "3von3" ("auf.draht") beschäftigt. Unabhängig davon hat sich bei kunst
O.ST ein Labor etabliert, in dem schon an
Vorhaben für die kommenden Jahre gearbeitet wird. In diesen Kontext fällt auch die erste
"Leader-Kulturkonferenz"
in Gleisdorf, in deren Kielwasser sich nun ein neues Finanzierungsmodell zeigt, über das
prinzipiell erhebliche Mittel lukrierbar sind, wenn man die vom Land Steiermark bewußt
hoch aufgestellten Zugangsbarrieren überwinden kann. Das heißt, es gibt sowohl
inhaltlich wie auch bürokratisch hohe Ansprüche, denen eine Projektidee gerecht werden
muß. In der Folge muß die Idee von mehreren Gremien befürwortet werden. Zum aktuellen
Modus siehe: [link]
Es ist anzunehmen, daß sich also unter dem
Dach von "kunst O.ST" verschiedene Modi herauskritsalllisieren werden, die
nebeneinander bestehen. Das stellt sich momentan schon in der Kommunikation nach außen
dar. In den letzten Plenartreffen haben einige AkteurInnen eine eigene Website unter
eigener Domain gefordert. Das wurde inzwischen realisiert.
+) Die alte kunst O.ST-Website (plus Labor)
+) Die neue kunst O.ST-Website
Hier wird also (im neuen Web-Bereich) das
Plenum daran gehen, ganz eigentständige Erfahrung mit der Webpräsenz zu sammeln, mit der
Nutzung des Internet als "zusätzlicher Bühne".
Im Labor hat dagegen ein Basis-Team begonnen,
ein größeres Vorhaben für 2010 vorzubereiten. ("slow motion" ... Siehe dazu
"next code" log
#115!) Dieses Projekt wird einen regionalen und einen internationalen Teil haben. Zu
einem späteren Entwicklungszeitpunkt werden von da aus an das Plenum Einladungen ergehen.
Wir präferieren dafür zur Zeit folgenden
Modus:
Wer an diesem großen Vorhaben mitwirken möchte, sollte Teil einer
"Location-Crew" sein, welche sich intern völlig autonom organisiert und auf
ihre Details festlegt. Die Verbindung hin zu "slow motion" soll dann über eine
verantwortliche Person bestehen, welche diese Verbindung regelt.
Es wird nun sehr darauf ankommen, ob sich
UNGLEICHZEITIGKEIT innerhalb so einer offenen Formation praktisch leben läßt und dennoch
einen ausreichenden Zusammenhalt ermöglicht. Denn "kunst O.ST" besteht nun, wie
eingangs gezeigt, seit März 2007, ohne sich eine formelle Struktur gegeben zu haben. Kein
Verein, kein Rechtsperson ... Absichtserklärung und aktive Anwesenheit formen diese
soziokulturelle Drehscheibe.
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