[kontext] |
[dhouse][kruschegrondhouse] |
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[krusche] |
6.3.2000
[zeyringer] Ja, das mein ich schon. Es ist ein Problem eines AKTUELLEN, NEUEN Rechtsextremismus und seiner Koalitionen (die durchaus auch Sprachformen, also Rede- und Erzählformen sein können). Die alten Faschismus-Ruf-Reflexe und diese Vergleichsmanie führen eine Verdeckungsperspektive ein und die Debatte auf die Ebene von übertriebenen Witz-Zeichnungen, bei denen dann alles in einer karnevalistischen Weltsicht aufgeht. Die Geschichte (Austrofaschismus, Nazis, Nachkriegs-Kontinuitäten...) müssen wir kennen und bedenken, um GRÜNDE und HINTERGRÜNDE analysieren zu können; dies ist dann freilich auf das Gegenwärtige und das Kommende zu beziehen. Ein Maskenball der Vergleiche bringt nur falsche Larven zum Tanzen! |
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6.3.2000 [krusche] das war für mich auch das problem, als der grüne voggenhuber ausposaunte, haider sei ein faschist. und das sagt er einem volk, das keine (öffentlichen) faschismus-debatten kennt, in dem selbst mein milieu, das sich für sehr wach und aufgeklärt hält, keine TAU hat, was mit *faschismus* gemeint sein könnte. ergo: solche ansagen verbauen vorläufig eher klärungsmöglichkeiten. und haider kann wieder mit den typischen reflexen hantieren, weil die leut sofort sagen: faschist? das heißt ja hitlerei und kriegsverbrecher. und das ist der jörgl ja nicht. und damit haben sie auch völlig recht, denn er ist ja kein hitlerist sondern sowas wie ein *neuer rechter*. und was das meinen könnte, sehe ich auch nirgends diskutiert. also verstellen die alten sprachregelungen permanent mögliche diskurse, die klären helfen könnten, was zur zeit geschieht. |
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