[kontext] |
[dhouse][krusche•grond•house] |
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| 5.3.2000
[grond] Etwas ähnliches versuchte ich vor einigen Tagen der französischen Journalistin zu erklären: in Österreich haben die intellektuellen Eliten, besonders Thomas Bernhard, zu einer Enthemmung des Sprachgebrauchs beigetragen, indem sie Politik ästhetisierten - was wiederum nicht unwesentlich zur Entpolitisierung der Ästhetik beitrug, alles in allem aber einen Sprachgebrauch etabliert hat, der Haider hemmungslos faschistisch reden läßt, weil er auch hemmungslos von seinen Zuhörern nicht wirklich ernst genommen wird: er übertreibt ja nur, wie wir alle übertreiben. Dem schließen sich heute Feind und Freund an. Ein kleiner Dollfuß, ein kleiner Hitler, macht ja nichts (so sah es doch die Volksselee immer schon). Die Bedeutungen haben sich gespenstisch von ihren Zeichen abgelöst - ein postmodernes Syndrom besonderer Art: da doch alle, besonders die französischen Intellektuellen (die Aufklärung verteidigend) dabei heftig mittun: wöchentlich kommt die prognose des Herrn Levi übers Fernsehen in den Äther. Man wird auf eine eigene Weise zärtlich den Subjekten gegenüber, die das alles verursachen sollen, den älplerischen Einwohnern: ich muß ja weiter mit den Haiderwählern verkehren, im übrigen keine Monster (so einfach machst einem die Realität nicht). |
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[grond] Lieber Martin, ich halte es inzwischen wie du - ich lösche, ansonsten ich in den mails ersaufen würde. Geht mir auch auf die Nerven, meinen Nachlaß selbst betreuen zu müssen. |
5.3.2000 [grond] Wißt ihr, ich stoße bei meinen Almasy-Recherchen auf Dinge, die sind so unglaublich, daß ich jetzt das Gefühl habe, mit meinem nächsten Roman da etwas mehr dazu sagen zu können, als diese bloße Behauptung (wie oben) - dabei fällt mir im übrigen ein, daß Literaturschreiben tatsächlich Spaß macht, ínsofern man mit diesem Werkzeug noch etwas Neues, Anderes, so noch nicht Gesagtes entdecken kann. Ich kanns im Darstellen des Romans aufklären... vielleicht, was ich so im Reden und Argumentieren nicht so genau hinbekomme. |
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