Blatt #121 | KW
38/2020
Garagenliebling und Susanne Puch Vierzylinder Boxer III
[Teil II]
Ich kam vom Einkaufen heim, sah von weitem den raren Keil vorm
Haus und zückte die Kamera. Da wußte ich noch nicht: der fährt
eh nicht weg, bevor ich dort bin. (Wie oft konnte ich einer
Rarität hinterherschauen und es fehlten bloß noch gut 25 Meter.)
Es ist ein
Mitsubishi Cordia Turbo. (Der Dottore hatte vor Jahren einen
erwischt:
Link) Ich hätte mir Zeit lassen können, denn mit diesem
Roten waren der Garagenliebling und Susanne
angekommen. Kaffeezeit mit Apfelstrudel.
Wir haben noch auf Jahre zu tun, das 20. Jahrhundert
auszuleuchten und diese spezielle Phase zu entschlüsseln, in die
wir während verschiedener Abschnitte hineingeboren wurden.
Mitten in eine Volksmotorisierung, von der das Antlitz der Welt
verändert wurde.
Dann kamen wir auch bei diesem denkwürdigen Blatt an. Diese
1:1-Zeichnung des Puch-Vierzylinders.
[Voriger Eintrag] Erst haben wir mit einem
Din A4-Blatt ausgemessen, in welchem Formatbereich wir uns
bewegen. Gerhard: "Hast du ein Maßband?" Susanne:
"Ich hab eins
in der Tasche." (Eh klar.) Sie grinste: "Und ein Opinel." (Eh
klar.) Ich holte ein Rollmaß aus der Küchenlade.
Das ergab 127 x 101 Zentimeter. Kann man freilich scannen, aber
momentan wissen wir niemanden, der ein Gerät mit ausreichender
lesebreite hat. Dabei ist sicher die Schmalseite unser Glück.
Das müßt mit den 101 Zentimetern irgendwo klappen..
Der Bogen ist etwa auf A4 gefaltet. Das aufgelegte Blatt macht
aber klar, daß man dem Papier nicht viel zumuten sollte. eine
Markierung nennt den 21. V. 1959. Dazu ein Stempel mit dem
Wortlaut "Zur Ansicht" und dem Zusatz 9. Nov. 1964. (Es
könnte auch der 19. November sein, aber das I ist im Vergleich
zu den übrigen Zahlen so schmal, daß ich es für einen Abdruck
der Stempelplatte halte.)
Tele-Schuß
aus meinem Küchenfenster, Susanne winkte, dem Profi wäre solche
Unschärfe wohl nicht passiert. (Ob in meiner Hütte kleine Autos
an der Wand hängen? Allerdings! Ein paar...) [Teil
IV]
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