Blatt #92 | KW
30/2020
Mopedismus II
Puch MS 50, X30 & Maxi
[Vorlauf] Ich zeige hier ein paar Bilder aus
historischen Prospekten, die aus dem Archiv von Altmeister Fredi
Thaler stammen. Für heutige Motorsportveranstaltungen mit
Fahrzeugen, die nicht mehr produziert werden, bietet sich
speziell das Puch Maxi an. Davon sind enorme
Stückzahlen produziert worden und das Maxi ist bis
heute im Alltagseinsatz auf unseren Straßen.
Die Puch MS 50 ("Stangl-Puch")
kam 1954 auf den Markt.
So ist das Maxi eine robuste Basis
für Modifikationen. Da reicht dann die Bandbreite vom
modifizierten Showgerät (Customizing) bis zum
Rennfahrzeug, sei es für den Rundkurs, sei es für das Gelände.
Wer selbst genug Handfertigkeit und technisches Verständnis hat,
wird sein Projekt schaffen, ohne einen finanziellen Bankrott zu
riskieren. Es ist leistbar und zu schaffen.
Das Moped
wurde zum Vehikel einer sozialen Revolution. Plötzlich war ein
Kraftfahrzeug erschwinglich, für das man keinen Führerschein
brauchte. Anschaffungs- und Betriebskosten, die wesentliche
Hürden der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sanken auf ein
erträgliches Maß.
Der Maxi-Vorbote: Puch X30 für den
Schweizer Markt
Mit der
„Stangl-Puch“, dem „Maurer-Bock“, ging etwas los,
dabei wurde Puch in Österreich zum Marktführer. KTM schlug sich
tapfer. Marken wie HMW (Halleiner Motorenwerke), Lohner und
kleinere Anbieter wurden Nischenphänomene.
Die Puch MS 50
(Schwarze Einsitzer) wurde über viele Jahre variiert.
Die Puch DS 50 (Blaue Zweisitzer) beruht auf dem
gleichen Preßstahlrahmen, der bloß um ein Staufach erweitert
wurde. Die Mofa-Welt bekam mit der X30 ihren Vorboten. Dieses
Moped mit Zentralrohrrahmen wurde für den Schweizer Markt
entwickelt. Der Gabel mit dem integrierten Lampentopf sieht man
im Design noch eine Verwandtschaft zur MS 50 an.
Die Puchwerke machten Vorschläge zur Schaufenstergestaltung
Das Maxi entsprach konzeptionell noch sehr der Nähe dieses
Fahrzeugtyps zu motorisierten Fahrrädern. Der Zentralrohrrahmen
des X30 hatte sich allerdings nicht gehalten. Die zwei
Halbschalen des Maxi schreiben gewissermaßen die
Anfangsgeschichte fort. Stangl-Puch: zwei Halbschalen mit
aufgesetztem Tank. Puch Maxi: zwei Halbschalen mit integriertem
Tank.
Aus den Vorschlägen zur Fassadengestaltung für den Handel
Am Grafikdesign der Werbemittel sieht man nicht nur, wie sich
über die Jahre die ästhetischen Gewohnheiten der Menschen
verändert haben. Es bildet auch ab, wie sich im Grazer Werk die
Designabteilung erst schrittweise herausgebildet hat. Laut
Aussage von Friedrich Spekner, dem prominentesten der
hauseigenen Designer, war erst die Puch Monza der Anlaß, das
Thema Design zu institutionalisieren.
Ausschnitt aus dem Magazin "aktuell im betrieb",
Ausgabe 5/1984 (Steyr-Daimler-Puch AG:
Große Ansicht)
In den vergangenen Jahren ließ sich bei Klassiker-Treffen eine
stete Zunahme an alten Mopeds feststellen, die offenbar gerne
von jungen Leuten für den Einstieg in die Youngtimer-Szene
genutzt werden. Puch-Mopeds sind technisch und finanziell zu
bewältigen, bieten zugleich immer noch alltagstaugliche
Fahrzeuge; und zwar von der Stangl-Puch an.
Das bedeutet,
man kann seinem Hobby nachgehen, ohne ein zweites Fahrzeug für
die laufende Woche zu brauchen. In dieser zunehmenden
Moped-Dichte bei Veranstaltungen sind vor allem die diversen
Maxi-Modelle Anlaß und Grundlage für zuweilen kühne Umbauten.
Ich sehe zwar auch an anderen Puch-Modellen manchmal
Modifikationen, aber im Bereich Customizing und
sportliches Aufbrezeln dominieren die Maxi-Varianten. Davon
werden wir kommenden Okrober einiges zu sehen bekommen. Manuel
Wutti (Puch Club Magazin) arbeitet schon an den
Vorbereitungen für eine große Veranstaltung in der
Oststeiermatk, ich erzähle die Geschichten dazu: der Schrauber
und der Sheiber, nun aber auch: [Fortsetzung]
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Das Rennen
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