Blatt #83 | KW 27/2020

IMP 700 GT Coupé

Der IMP ist ein Fahrzeug von Intermeccanica (Italien) auf Puch-Basis; genauer: aus dem Hause Costruzione Automobili Intermeccanica (1959–1974). Demnach steht das Kürzel Imp für Intermeccanica Puch. Da ein Rennwagen nur so schnell ist, wie seine Bremsen gut sind und sein Motor hält, waren die Puch-Komponenten über Jahrzehnte hochgeschätzt.

Hervorragende Fahrer wie Hans Ortner ließen damals keinen Zweifel daran: wer Mumm hat und fahren kann, ist mit einem scharfen Puch 650 TR II ein großes Problem für die Konkurrenz. Abarth hatte schon klar gemacht, daß so ein kleiner Gran Turismo attraktiv ist und was kann.

Mir sagen altgediente Puchianer aus dem Werk freilich, in seiner Klasse sei der Puch bei Rennen nie von einem Abarth geschlagen worden. Doch der Imp blieb das einzige Beispiel für so eine Puch Sonderform in Kleinserie.

Von Kennern der Szene höre ich, daß kaum mehr als zehn authentische Einheiten des Imp erhalten geblieben sind. In Ungarn wurde er einige Zeit nachgebaut. Es gab eine Weile bloß ein paar Bildchen im Web, vor allem das Salzburger Coupé.



(Foto: Michael Kuhn)

Als mir dann vor Jahren Michael Kuhn Fotos von seinem IMP geschickt hat, konnte ich mir erstmals Details ansehen. Viel später stand ich im Puchmuseum von Judenburg endlich vor einem Original.

Dann die Grazer Veranstaltung, wo plötzlich zwei Exemplare dieser Rarität auf dem Set waren. Ich denke, der Puch Jamos, den ich hier schon gezeigt hab, hätte auch in diesen Bereich vorstoßen können, blieb aber ein Unikat, das wohl nie schärfer gemacht wurde.

Inzwischen kam der IMP 2015 sogar auf eine Briefmarke daher, was illustriert, daß in Österreich die Puch-Geschichte merklich stärker betont und nachgefragt wird. Erst hatte sich also damals die Volksmotorisierung ereignet, für die Steyr-Fiat 600 und Steyr-Puch 500 exemplarisch stehen, dann wurde gleich frisiert.

Das bedeutet überdies, der Motorsport wurde für breitere Kreise erschwinglich, es konnten sich auch Privatfahrer ins Geschehen einbringen. Dabei ist der Imp zwar ein Exot geblieben, aber wenn jemand damit bei einem Treffen auftaucht, ist der Wow-Effekt garantiert. Dieser Tage schickte mir Michael Kuhn das Covermotiv der nächsten Ausgabe von „Thondorf“. Und was sehen wir da? [Fortsetzung]


-- [start] [puch 500-700] --