log #523: fiat lux panorama Intro
Es ist nun eine meiner jüngsten
Komplexitätskrisen geworden. Das hat mich bewegt, diese Leiste aufzumachen. Ich liebe
prozeßhaftes Arbeiten, in dem einzelne Events nachrangig bleiben, weil ein wachsender
Fluß der Fragen und Schritte das eigentliche Ereignis ausmacht.
Zugleich stöhne ich gelegentlich, wenn ich in knappen
Zeitfenstern zwischen zu vielen verschiedenen Themen hin- und herwechseln muß. Aber ich
wüßte nicht, was mir lieber wäre.
EWALD ULRICH (LINKS) UND HERMANN
MAURER
Schreiben ist für mich Reflexion und eine Methode, meine
Gedanken zu ordnen. Also wurde nun diese Leiste fällig. Unternehmer Ewald Ulrich schickte
am 29.02.2016 eine Nachricht an die kleine Community, der ich angehöre, die sich nun
über ein gemeinsames Vorgehen verständigt hat: "Bitte kritisch lesen.
Verbesserungen bitte an mich bis DI 1.3.2016 um 16 Uhr".
Das folgte einer Nachricht, die kürzlich von Elise Madl,
der Grafikerin im Verlag Brüder Hollinek, die Marschin und mir bei unserem
zweiten gemeinsamen Buch begleitet: "ich wollte euch informieren, dass das Buch
im Wesentlichen fertig aufgebaut ist - ich korrigiere gerade die erste Fassung und wenn
ich durch bin, bekommt ihr sie von mir!"
Das betrifft Kulturwissenschafter Matthias Marschik [link] und mich, denn unsere aktuelle
Publikation wird nun greifbar: "Der kurze Sommer des Automobils", eine
Betrachtung der 1970er Jahre.
HEIMO MÜLLER IN SEINEM BLOGMOBIL
(STEYR 680)
Parallel dazu laufen meine Vorbereitungen für Mythos
Puch III, wofür ich heuer mit dem KulturGeviert ein thematisch umfassendes
Setting zur Verfügung hab; davon erzählt hier der Eintrag #521 [link]
Dem ging mit Eintrag #520 [link] jene Schilderung voran, die den hier eingangs erwähnen Kreis
skizziert, eine Runde, die IT-Fachmann Heimo Müller in dieser Besetzung herbeigeführt
hat. Er war übrigens mit seinem Blogmobil sowohl Teil unseres vorjährigen Kunstsymposions
als auch von Mythos Puch II [link]
So ahnt man gewiß das Maß unserer Verstrickungen und die
Komplexität der Themenbearbeitung, an der ich manchmal einen heißen Kopf bekomme. Also
mußte eine neue Notizen-Leiste her, in der ich diesbezügliche Gedanken ordnen kann.
Nächster Kopfschüttler: Die Titelfindung.
MALTESISCHER AUSTIN ALLEGRO
Zwischendurch hatte mir Marschik noch gemailt: "Falls
Du Dich gewundert hast, warum Du von mir jetzt schon 11 Tage (!) keine Antwort bekommen
hast: Ich war in Malta und hatte sowas von keine Lust, mir dort den Tort des Mail-Lesens
anzutun!"
Die anschließende Reiseschilderung war mit einem kuriosen
Detail befrachtet: "...hab das Auto fotografiert und dann gefragt, ob ich mir die
hinteren Schriftzüge abmontieren kann: 'No problem', he said. Bin also seit wenigen Tagen
stolzer Besitzer von drei Blechschildern mit Austin, Allegro und 1100 deluxe."
Nun fehlte also noch die Titelfindung. Das Panorama
(Rundumsicht) beziehe ich hier aus der einstigen Sensation des Automobilbaus, die in der
zeitgenössischen Werbung stark betont wurde, die zu den Seiten nach hinten oder vorne gezogene
"Panoramascheibe". Sie suggeriert Leichtigkeit, obwohl ja Glas schwerer
ist als Blech.
MARK BLASCHITZ
Es geht dabei um die Sicht aus dem Auto heraus. Dieses
Thema hatte mir einst Mark Blaschitz vom "Splitterwerk" [link] vermittelt, als er mich mit einem
Klassiker der Architektur-Theorie vertraut machte.
Durch "Lernen von Las Vegas" (Robert
Venturi, Steven Izenour, Denise Scott Brown) hab ich über den mobilen Raum im
öffentlichen Raum, das Auto, ganz anders nachzudenken gelernt, wo es darum geht das
Blicken und Schauen auf Bauwerke zu richten. Hier eine PDF-Datei der englischen Version: [link]
Norman Bel Geddes nicht zu vergessen. Ein amerikanischer
Industrie-Designer, der im Sold von General Motors auf der New Yorker
Weltausstellung von 1939 das "Futurama" zeigte. Sein Buch "Magic
Motorways" hat mir beigebracht, mit welchen Intentionen und Modi die
Welt ihre Straßennetze auferlegt bekam. Hier eine PDF-Version des Buches: [link]
Siehe dazu auch den Logbuch-Eintrag #1880 [link]
Ich sollte nun in Kenntnis der alten, dominaten Bilder eben
diese alten Bilder los werden, um neuen Bildern Platz zu schaffen, in denen die
individuelle Mobilität sich in nöächsten Varianten aus dem Automobilismus
herausschält.
-- [Fiat Lux Panorama] --
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