log #472: kunst ost Das Aprilfestival liegt nicht mehr in unseren Händen.
Künstler Winfried Lehmann hat sich über einige Jahre Intentionen und Kompetenzen
erarbeitet, um das nun auf Schloß Freiberg weiterzuführen; heuer in Kooperation
mit Unternehmer Ewald Ulrich und Medienfachmann Helmut Oberbichler. So verdichtete sich
der "Fokus Freiberg", durch den die Region einen neuen kulturellen
Schwerpunkt erhalten hat. Siehe dazu das Mission Statement von Winfried Lehmann:
[link]
Winfried Lehmann
Die Vorgeschichte ist ein kurioser Prozeß, in dem sich ein
Mehrsparten-Festival quer durch die Region entwickelte. Es wurde ein Kräftsespiel von
neuen Freundschaften und neuen Feindschaften.
In diesem Verlauf, der im Winter 2007 sein Initiatlereignis
erlebte, fanden auch Politik und Verwaltung Gelegenheit, völlig neue Erfahrungen zu
sammeln, was Kulturpolitik in der Provinz bedeuten kann. Es gab Formationen wie in der
Kommune Gleisdorf, die sich aktiv und ausdauernd in diesen Prozeß einbrachten. Es gab
andere Kommunen, die diese Entwicklung aktiv angefochten haben und sogar versuchten, das
Projekt abzustellen.
Ewald Ulrich (links) und Helmut
Oberbichler.
Die Bandbreite engagierter Menschen reichte von so
inspirierten Leuten wie Lehmann, Oberbichler und Ulrich, bis zu notorischen
"Goldgräbern", die immer nur dann mitzogen, wenn sie für sich individuell was
herausreißen konnten.
Als ich 2006 bestrebt war, eine Kooperation mit dem
Festival "steirischer herbst" zu realisieren, was dann 2007 [link] auch gelang, bemühten sich
erstaunlich viele Leute, in dieses Boot zu kommen. Daher suchte ich einen Modus, um mit
Menschen aus der Region eine größere Kunstveranstaltung zu erarbeiten.
Die Grundidee lag in einem "Dreisprung".
Ich hatte vorgeschlagen: Nehmen wir uns drei Veranstaltungen vor, die schrittweise
wachsen, damit wir miteinander Erfahrungen sammeln, wie wir es in Kooperation machen
wollen.
Im November 2007 haben wir dann in Weiz die "1
von 3" realisiert. Das war in noch knapper Besetzung "next code:
flow": [link]
Dazu hielt Philosoph Erwin Fiala einen Eröffnungsvortrag: [link]
Im April 2008 war mit der "2 von 3"
unter dem Titel "pomale" der Charakter des Aprilfestivals
schon greifbar: [link]
Hier brachte sich auch die Kulturabteilung Gleisdorfs, damals unter der Leitung
von Winfried Kuckenberger", intensiv ein.
So begannen wir herauszufinden, wie derart unterschiedliche
Instanzen eines Gemeinwesens kooperieren können. Auf politischer Ebene war in jenem Jahr
Hannes Felgitsch im Amt, der seine Position konkret formuliert hat: [link]
Kunst Ost mit Station in Schloß
Freiberg
Die 2008er-Dokumentation zeigt, daß Schloß Freiberg
auch damals eine Station des Festivals war: [link] Die "3
von 3" folgte 2009. Ich hatte gerade das überhaupt erste LEADER-Kulturprojekt
der Steiermark in Arbeit. Daraus ergab sich auch eine interessante Anschub-Finanzierung zu
so einer kollektiven Kulturpraxis.
Für die "3 von 3" hatten wir den Titel "auf.draht"
gefunden: [link]
Ich hab in einem Statement dazu den prozeßhaften Charakter betont: [link] In ihrem
Text "Ein Haus ohne Mauer" hatte Kunsthistorikerin Mirjana
Peitler-Selakov sehr anschaulich dargelegt, wohin diese Erfahrung kollektiver Praxis im
damals völlig neuen LEADER-Kontext führen könnte:
Die
Kulturinitiative kunst o.st befindet sich im dritten Jahr ihres Bestehens, beim dritten
von drei geplanten Auftritten im Kollektiv. Diesem 3von3" gingen
2von3" im April 2008 und 1 von3" im November 2007 voraus. Siehe
den kompletten Text: [link]
Wir haben durch das EU-Budget zur Kofinanzierung unserer
Vorhaben neue Optionen erhalten und durch die Kooperation mit LEADER-Managerin
Iris Absenger-Helmli neu Perspektiven, die ich anfangs eher unterschätzt habe.
Mirjana Peitler-Selakov
Durch die "3 von 3" war dann klar, was
das werden könnte. Ein alljährliches Mehrspartenfestival, das nicht zentralisiert wird,
sondern an verschiedenen Orten der Region stattfindet. Das war unser Stand im Jahr 2010:
Heuer
findet in der Oststeiermark erstmals das künstlerische April-Festival statt. Es
steht vom 22. April bis zum 7. Mai 2010 unter dem Titel "Weltmacht:Energie" und
verbindet fünf Gemeinden der Energie-Region", Wünschendorf, Gleisdorf,
Albersdorf, St. Ruprecht und Weiz, plus Markt Hartmannsdorf. Siehe den
kompletten Text: [link]
Damit war eine erste Phase der Entwicklung neuer Modi in
der Region abgerundet. Als Winfried Kuckenberger aus seiner Funktion in den Ruhestand
wechselte, folgte ihm Gerwald Hierzi als Leiter der Kulturabteilung Gleisdorfs.
Iris Absenger-Helmli blieb nicht bloß mit den LEADER-Agenda befaßt, sondern
erschloß auch die Option "Smart Citiy"; siehe dazu "smart
setting": [link]
[Fortsetzung]
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