log #327: kunst ost [Vorlauf] Es bemerken eben
auch andere, daß "alte Funktionärsherrlichkeit" uns beim aktuell nötigen
Ringen um Lösungen eine schwere Belastung ist. Der Theologe Fery Berger, hat anläßlich
der Verleihung des "Solidarpreises" in der "Solidarregion
Weiz" eine Rede gehalten, in der er eine "Fehlende politische Kultur in
der Oststeiermark" zur Sprache brachte:
>>Berger kritisierte auch auf dem Hintergrund der
Erfahrungen mit dem Projekt "Klimagipfel" die Einstellung einiger Politiker in
unserer Region: "Es gibt so etwas, wie eine joviale Unehrlichkeit bei gewissen
Politikern. Es wird einem ein positives Interesse entgegengebracht. Hinter dem Rücken
wird aber geschimpft." Oder die Einstellung: Engagiert Euch nur, zum Schluss müsst
ihr ja doch zu uns kommen, denn wir vergeben das Geld. Als wenn es das Geld der Politiker
wäre und nicht das der Steuerzahler.
Fery Berger (Foto: Solidarregion
Weiz)
Berger wies auch auf die Konfliktlinien in der Region
hin: "In der Oststeiermark gibt es so etwas, wie einen emotionalen Eisernen Vorhang
zwischen der Region Oststeiermark und der Region Südoststeiermark. Persönliche
Befindlichkeiten und nicht geklärte Konflikte verhindern es in so lebensnotwendigen
Bereichen, wie den Erhalt unserer Umwelt für die nachkommenden Generationen, konstruktiv
zusammenzuarbeiten. Eitelkeiten und offene Konflikte gibt es auch zwischen einzelnen
Initiativen und Kleinregionen.
Berger brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass in
Zukunft immer mehr das Gemeinsame vor das Trennende gestellt wird: "Schon jetzt ist
unsere Region Österreich weit als Vorbildregion bekannt, was z. B. der Klimaschutzpreis
vor kurzem eindrucksvoll bestätigt hat. Wenn es uns jetzt auch noch gelingen würde,
diese Konflikte zu überwinden, dann könnte die Ausstrahlung noch viel weiter
reichen."<< [Quelle]
So, Schluß damit für den Augenblick. Ich habe kürzlich
eine Notiz zum Thema "Repolitisierung des Kulturgeschehens" deponiert:
[link]
Wir sind nun eben mehr denn gefordert, unsere Konzepte zu klären, unsere Gründe zu
nennen und vor allem da, wo wir jeweils leben, Politik und Verwaltung nachdrücklich zu
einzuladen, sich mit diesen Dingen auseinanderzusetzen.
Kooperation und Lobbyarbeit dürften unverzichtbar sein, um
aktuelle Einbrüche zu kompensieren. Beim letzten Team-Jour fixe von "kunst
ost" (in der Galerie "einraum") vor einigen Tagen wußten wir
noch nicht, wie das jetzt daherkommt, und was es für sofortige Wirkungen zeigt.
Da "kunst ost" ein LEADER-Projekt ist,
also Fördergelder NUR als Kofinanzierung zur Disposition stehen, die praktisch komplett
ausfallen, wenn die grundlegende EIGENFINANZIERUNG einbricht, wird also jetzt nichts aus
dem Wunsch nach ruhigen Tagen zum Ende des Arbeitsjahres.
Für mich ist klar, daß dieses Projekt zwar in den
Grundlagen Bestand haben kann, aber für die praktische Umsetzung völlig neu konzipiert,
aufgestellt werden muß. Ob mir das paßt oder nicht, wie Kollegin Elisabeth Hutter vor
einer Weile als geradezu paradigmatisch feststellte: "Es ist halt so!" [link]
Na, offen gesagt, ich halte es jetzt einmal mit dem unter
jenem Link auch zitierten "Ersten Lehrsatz des steirischen Buddhismus",
der da lautet: "Mir wurscht!" Auf die Zustände in den Kommunen haben
wir ja keinen Einfluß.
Wir Kunst- und Kulturschaffenden müssen uns jetzt sowieso
vor allem einmal selbst helfen. Ich gebe ein Beispiel, wie nicht einmal mindeste
Unterstützung kommt, die noch dazu billig wäre; nämlich: adäquate Informationen.
"kunst ost" ist nicht bloß ein
LEADER-Projekt, es ist das einzige LEADER-Projekt [ANMERKUNG],
welches heuer zustande kam. Nun war MITTE OKTOBER in diversen Regionalmedien zu lesen,
daß eine Klausur stattgefunden habe, die laute Regionalwebsite so verlief:
>>Mit dem erfahrenen und souveränen Moderator Ludwig Kapfer
wurden Fragen behandelt wie: "Wie kann sich die Energieregion weiterhin
ausrichten?" " Welche Strategie soll die Energieregion Weiz-Gleisdorf bis 2013
weiter verfolgen und wie soll sie sich nach 2013 ausrichten?".<< [Quelle]
Toll, hm? Ich hab seitdem mehrmals nachgefragt, ob ich
Informationen über das Klausurergebnis erhalten kann. Jetzt endet der November ...
nichts! Demnach erweist sich mein Regionalvorstand als "Geheimbund".
Merkwürdige Wende!
Gut! Weiter geht's. Details demnächst ...
[kunst ost]
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