log #273:
fahrtenbuch, seite #12 Dies wird ein "Weiz-Gleisdorf-Blatt",
denn was ich gesehen hab und wer die handelnden Personen sind, durchmißt die Region über
diese quasi zwei "Brückenköpfe" der "Energie-Region".
Informelle Gespräche mit exponierten
Personen, mit Orts-Chefs und mit Leuten aus dem LEADER-Lenkungsausschuß etc., handeln
davon, daß die beiden Städte als dominant erlebt werden, daß in manchen der kleineren
Gemeinden ein Gefühl von Nachrangigkeit herrscht. |
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Ich
konnte mich allerdings durch eigene Anschauung davon überzeugen, daß mindestens in der
ausgewiesenen "Kleinregion Gleisdorf" ein deutlichs Bemühen herrscht,
Ebenbürtigkeit zu praktizieren. Doch augenblicklich geht es hier um einen anderen Aspekt
der regionalen Geschichte.
Die "Automesse"
in Weiz entspricht dem, was die "auto novo" in Gleisdorf ist. Der
lokale Handel trifft sich zu einer gemeinsamen Leistungsschau. Ich habe im aktuellen
Beitrag zu unserem Projekt "Road/Track" gerade dargelegt, warum solche
Events keine reinen "Festivals der Verbrennungsmotoren" sein sollten
und warum das Thema "Elektromobilität" vor allem auch mit klaren
kulturellen Agenda unterfüttert werden möge ... basierend auf einer Debatte mit dem
Fachmann Wolfgang Wister: [link]
Sogar die Publikumsauftritte bei der
Weizer Automesse feiern das vergangene Jahrhundert der Verbrennungsmotoren hymnisch; wie
jenes Pärchen in einem wunderbar aufgstellten C-Kadett, der in dieser Version des GT/E
Mitte der 1970er-Jahre für den Rallye-Rennsport homologiert wurde.
Oder dieser rare Abarth 500, der an
den Österreicher Carlo Abarth [link] erinnert, durch dessen legendäre Arbeiten der
Automobil-Rennsport auch für Leute meiner sozialen Herkunft real greifbar, erreichbar
wurde. Verstehen Sie mich recht, ich liebe es, solche Stücke zu entdecken, zu sehen, ich
bin ein leidenschaftlicher "Automobil-Paparazzo" und hänge emotional
an diesem Genre.
Eben deshalb gehe ich davon aus,
daß der Weg zu neuen Optionen und einem breiten gesellschaftlichen Konsens für ein
"anderes Zeitalter" des Massenverkehrs AUCH über diese Obsessionen gegangen
werden könnte.
Damit meine ich, diese gut
etablierten Veranstaltungen müßten zugleich ein unverzichtbarer Anlaß sein, der
Elektromobilität in ersten Ansätzen PRÄSENZ zu verschaffen. Mindestens als ein
kulturelles Thema, denn wir sind alle schon heute gefordert, uns neue Auffassungen zu
erarbeiten, was Individualverkehr als Teil von Massenmobilität bedeutet.
Das hieße in meiner Vorstellung
weiters, Elektrofahrzeug dürften keineswegs als "Gegen-Auto", sondern
sollten als "Post-Automobile" thematisiert werden. Das heißt:
Leidenschaft für das Liebgewonnenen und Kompetenz zur Vorausschau als kombinierte
Möglichkeiten.
Die Gleisdorfer Geschäftsfrau Helga
Plautz (hier neben Fotograf Franz Sattler) hat dazu einen überraschenden Akzent IN ihrer
Weizer Filiale gesetzt. Dort kann man sich momentan diesen Fiat 500 "Topolino"
aus den 1950er-Jahren ansehen. Ein Meisterwerk des Teams um Dante Giacosa, der den
Auftrag hatte, ein Auto zu konstruieren, das sich auch die Fabriksarbeiter, die es bauen,
leisten könnten.
In der oben angedeuten
leidenschaftlichen Betrachtung des Gewesenen sind ja biographische Momente festgemacht,
über die Menschen dann persönliche Zugänge zu neuen Themenstellungen finden können
So erzählte Helga Plautz, genau so
ein Auto habe ihre Familie besessen. Sie zeigte uns ein Foto, auf dem sie als kleines
Mädchen zwischen ihren Leuten steht, von denen man sich heute einfach nicht vorstellen
kann, wie sie alle gleichzeitig in dieses Auto gepaßt haben ...
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