log #266: kunst ost [Vorlauf] Wie entwickelt
sich nun das kulturelle Klima in der Region und welche Optionen werden verfolgt? In der
Tagespresse sind momentan die Einreichungen zur "regionale12"
gefeatured. Die "Kleine Zeitung" nennt 19 Bewerbungen: [link]
Dazu war ein maximal fünfseitiges
Ideenpapier gefordert. Für Leute aus der Praxis keine große Aufgabe. In Weiz Anlaß für
ein doppelseitiges Auftreten; wie schon angedeutet, bloß für die erste Runde von
Einreichungen, der nun ein mehrstufiger Auswahlprozeß auf Landesebene folgt. Da muß also
noch viel Wasser die Raab hinunterfließen, bis wir erfahren, was sich in der Sache
konkret tun wird:
>>Die weitere Vorgangsweise:
Am 19. und 20. April wird die Jury aus den Bewerbungen ihre drei Favoriten küren, dann
müssen bis Herbst präzise Konzepte erstellt werden.<<
Am 14. März 2010 war dieser Beitrag
zu lesen, der genau NICHT von der "Energie-Region Weiz-Gleisdorf"
handelt, in der die Kultur-Crew der Stadt Weiz jedoch einen besonderen Status beansprucht:
[Quelle] Im Text heißt es:
>>Die Idee stammt vom Weizer
Kulturmanager Georg Köhler, der gemeinsam mit den Weizer Künstlern Walter Kratner und
Hubert Brandstätter ein Konzept für die Bewerbung erstellte.<<
Nun ist also wenigstens die "kulturelle
Ökumene" in Weiz gelungen, "Downtown" und "Weizberg"
kooperieren, was ja keineswegs selbstverständlich ist; aber von "bottom up"
kann keine Rede sein. Köhler und Brandstätter sind Angestelle der Stadt Weiz, Kratner
steht im Dienst der Diözese.
Dieses Setup erklärt vielleicht die
nun schon monatelange und ausdauernde Anfechtung, nein: Anfeindung des Projektes "kunst
ost" vor allem durch Köhler und Brandstätter.
Ich habe in Log #262 erwähnt, daß bei einer Kulturkonferenz mit
Kulturlandesrätin Bettina Vollath in Weiz, an der rund 30 Personen teilnahmen, unser
Projekt in unserer Abwesenheit heftiger Kritik unterzogen wurde. Wie mir inzwischen von
dort Anwesenden dargelegt wurde, nahm das rund eineinhalb Stunden (!) in Anspruch.
Das bedeutet im Klartext,
Repräsentanten einer einzelnen Kommune attackieren ein regionales Kunstprojekt, das von
der Basis her, also "bottom up", entwickelt und etabliert wurde.
Ich habe schon jenes denkwürdiges
Dokument der Weizer Kulturpolitik erwähnt, das mit "28.10.2009" datiert ist und
folgende Passage enthält:
>>Die Vernetzung,
von der im Projekt gesprochen wird, hat anlässlich der Landesausstellung 2001 in großem
Maße stattgefunden. Die Einbindung aller Künstlerinnen und Künstler war gegeben. Die
Organisation war getragen von den Kulturabteilungen der Städte Weiz-Gleisdorf unter der
Beteiligung der anderen Gemeinden.<<
Dieser Darstellung muß energisch
widersprochen werden. Solche Vernetzung, auf die Art initiiert, hat es damals nicht
gegeben, seither auch nicht, schon gar nicht quer durch die Region. Daten, Fakten, Belege
dazu fehlen. Man kann in vielen Protokollen der "Konferenz der Provinz"
nachlesen, das eher das Gegenteil der Fall gewesen ist: [link]
Ich zitiere aus dem Protokoll #50 aus
dem Jänner 1998:
>>Auf dem Weg zur oststeirischen
Landesausstellung 2001 sind Kunst- und Kulturschaffende bisher - trotz offizieller
Vorsprachen - nicht zur konzeptiven Mitarbeit eingeladen worden ... was das regional
auszurichtende kulturelle Rahmenprogramm der Landesausstellung betrifft. Das gesamte Jahr
1998 wurde es verabsäumt, dafür angemessene Strukturen zu schaffen. ...<<
Manfred Glawogger, damals Chef der
Kulturabteilung des Landes Steiermark (hier links neben Gleisdorfs Bürgermeister
Christoph Stark), hatte mich ersucht, den Status quo aus Sicht von Basisleuten
darzustellen. Das Papier "Provinzlage" (Die Bedingungen von Kunst- und
Kulturschaffen abseits des Landeszentrums am Beispiel der Landesausstellung 2001 ... eine
Faktensammlung) ist im Web-Archiv noch erhalten: [link]
[kunst ost]
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