log #218: kunst ost [Vorlauf]
Es heißt, dies sei das "Medienzeitalter" und wir eine "Informationsgesellschaft".
Was das in der Praxis bedeutet, kennen wir nun schon seit längerer Zeit. Ein weiterer
Grund, mit der eigenen Wahrnehmung nicht bloß im Lokalen zu verbleiben und ins Regionale
wie auch ins Internationale hinauszublicken.
Wir Menschen funktionieren mit Wasser ganz gut, Autos eher
nicht. Mobilität. Das wird eines der großen Themen in der Region sein. Aber!
Das Medienzeitalter. Ich traf mich auf dem Weizberg mit Anne Grabenhofer.
Grabenhofer ist Chefredakteurin der "WOCHE" und, wie leicht
herauszufinden war, an vielen Aspekten der eben genannten Themen sehr interessiert. Es ist
ja unmißverständlich, das gesellschaftliche Realität sehr wesentlich über
Medienanwendungen hergestellt wird. Eine andere Fachkraft auf diesem Gebiet ist fraglos
der Weizer Fotokünstler Franz Sattler.
Die Debatte mit ihm hat zum Stichwort "Blickkompetenz"
geführt. Dabei sind zwei Varianten kulturgeschichtlich von Belang: Der zielende
Blick und das absichtslose Schauen. Sie führen zu grundlegend verschiedenen
Erfahungssituationen.
Vor dem Hintergrund der Dauereinwirkung durch
Werbeindustrie und Boulevardmedien auf uns Menschen spreche ich gerne von einer "Verschnöselung"
unserer Wahrnehmung.
Das läßt sich nicht aus der Welt schaffen. Die
Kriegskassen der medialen Major Companies sind zu prall gefüllt. Aber wir Kunst- und
Kulturschaffenden können dem etwas gegenüberstellen. (Mit Sattler haben wir ein
waches Gegenüber für konsequente Blicke über Tellerränder.)
Tellerränder, Grenzen, Medientheorie und -praxis. Das
hatten wir eben erst in einer kleinen Veranstaltungsreihe in Gleisdorf thematisiert und
mit hervorragenden Fachleuten debattieren können. Links der Autor und Verlagsgründer
Nenad Popovic, rechts der Publizist Norbert Mappes-Niediek. (Siehe Krusches Log #1505!)
Eine der Konsequenzen dieser Abende ist, daß ich nun mit
Popovic am Konzept für unser "Lab3" arbeite, das grenzüberschreitende
Wirkung und Relevanz haben wird. (Dazu später mehr.) Übrigens! "Radio
Helsinki" hat die Vorträge von Popovic und von Medientheoretiker Reinhard Braun
ausgestrahlt. Sie sind hier als Sounddateien verfügbar: [link]
Eine Besonderheit liegt ferner (seit einigen Tagen) in
einem "Kartell" (nach
Lacan), das wir als Trio konstituiert haben und das einen Schwerpunkt in der Oststeiermark
haben wird. Zum Trio gehört -- neben mir und der Kunsthistorikerin Mirjana Peitler-Selakov -- die
Künstlerin Milica Tomic. (Siehe die Auftakt-Page!)
Damit ist auf ganz erheblichem Niveau eingelöst, was in
den Richtlinien (siehe den vorigen Eintrag!) als "Austausch
mit internationalen künstlerischen Positionen" gefordert wird. Unsere
Arbeitskontakte mit Popovic und Tomic berühren außerdem die Intention, einen "Schwerpunkt
Südost" zu entwickeln, was AUCH im Sinne einer "EU- Zukunftsregion
Südost" Gewicht bekommen kann: [bmWfj] [Industriellenvereinigung]
Dadurch sollte deutlich zum Ausdruck kommen: Da sind
etliche "Ereignislinien", die verschiedene Genres, Berufsfelder und
Tätigkeitsbereiche lokal, regional und international in Wechselwirkungen bringen können.
Es liegt jetzt sehr an uns allen, dafür eine handhabbare Praxis zu entwickeln.
[kunst ost]
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