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Den ersten Abend von drei Stationen gestaltete der Autor und Verleger Nenad Popovic. Er legte am Beispiel des Verhältnisses zwischen einem "Westeuropa" und dem "Balkan" dar, wie sich wechselseitige Klischees auswirken können, wenn ein massiver Einsatz von Massenmedien dazu kommt.

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Von links: Mirjana Peitler-Selakov (Kuratorin des "Medienkunstlabor" in Graz), Nenad Popovic (Autor und Verleger), Sladjana Bukovac (Autorin) und Norbert Mappes-Niediek (Pulizist)

Ein besonders brisanter Aspekt der Ausführungen von Popovic war wohl jener über wandelbare Intellektuelle, die mit all ihrem Reflexionsvermögen in erschreckend kurzer Zeit einem tyrannischen System dienstbar werden. NCC09_200.jpg (4677 Byte)

Den zweiten Abend hatten wir Medientheoretiker Reinhard Braun zu Gast. Das Vortragsthema "Was ist Radio?" löste er zum Einstieg schon mit dem Hinweis auf, daß "Was ist-Fragen" meist in die Irre führen.

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Seine grundlegende Darstellung der Ansichten, die in den letzten Jahrzehnten zu Medienfragen debattiert wurden, läßt eher annehmen, wir sollten über ein "Prinzip Radio" nachdenken. Genauer: über Kommunikationsverhältnisse und die Technologien, auf die wir uns dabei stützen.

Wir leben heute "mediatisierte Beziehungen". Ereignisse geschehen, weil Mediensysteme sie aufzeichnen und weitertragen. Es ist nicht der menschliche Geist, der sich darin emanzipiert, die Medien -- unsere "halluzinierten Instrumente" -- emanzipieren sich.

Die Falle tut sich unbedingt auf, wenn wir die Geschichte des menschlichen Fortschritts über den Fortschritt der Technologien beschreiben. Diese Themenstellung verweist übrigens auch auf das Denken von Nikola Tesla, den ich hier schon als Thema eingeführt habe. (Siehe dazu etwa Eintrag #206!)

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Gleisdorfs Kulturreferent Hannes Felgitsch hatte mir dazu eine Schrift mitgebracht, als er zum dritten Veranstaltungsteil unseres NCC09-Beitrages kam. Die "Freitags-Konferenz", bei der Gabi Gerbasits, Geschäftsführerin der IG Kultur Österreich, den Auftakt gestaltete.

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Ich habe es selbst sehr lange vernachlässigt, mich zu fragen, welche TENDENZEN es europaweit gibt, wo die Bedingungen und kulturpolitischen Optionen meines Milieus diskutiert werden. Das ist ein Aspekt, den ich längerfristig im Auge behalten möchte, ohne daß ich selbst lustig wäre, deshalb durch die Lande zu touren. Das erscheint mir als ein Teil von IG-Agenda, die ich gerne öfter in der Region beanspruchen würde.

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Andere Fragen, die Gerbasits anriß bzw. die als Reaktion auf ihre Ausführungen kamen, müssen wohl noch detaillierter behandelt werden. Es ist schon geklärt, daß es eine "Folgekonferenz" geben wird, mit der wir einen klaren Schritt zu einer praxisorientierten Auswertung dieses Auftakts gehen wollen.

Ich habe außerdem alle drei Abend per Video dokumentiert und werde in absehbarer Zeit eine Doku-DVD zur Verfügung stellen können.

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coreresethome
48•09