log #207: kunst ost

[Vorlauf] Von einer vergleichbaren Verknüpfung der Themen und Aufgabenstellungen handelt eine außergewöhnlich Initiative. Über den Verkauf der "Marienkirchenschokolade" [link] sollen Mittel zur Renovierung der Gleisdorfer Marienkirche erbracht werden. Was in erstaunlichem Ausmaß gelingt.

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Von links: Historiker Robert F. Hausmann, Kunsthistorikerin Sigrid meister und
Projektinitiatorin Christine Hausmann

Wir trafen uns eben im "Museum im Rathaus", um den Stand der Dinge zu erörtern und auf mehr als zehntausend verkaufte Schokis anzustoßen, was bedeutet, "christines ideenwerkstatt" hat inzwischen rund 10.000 Euro für das Projekt eingespielt.

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Gleisdorf gegen Ende des 19. Jhdts. in einem Gemälde von Leopold Kuwasseg

Der Effekt dieses Projektes ist staunenswert und komplex. Es ist das heute baufällige Ensemble einst ein überregionaler Wallfahrtsort gewesen, wo es zeitweise ein Bürgerspital, ein lateinisches Gymnasium, ein Piaristenkloster, auch eine Bibliothek gab. Also eine Art soziokulturelle Drehscheibe vergangener Jahrhunderte.

Darin liegt ein Stück Regionalgeschichte, das wir für heutiges Engagement kennen sollten. Denn was wir unter akuten Budgeteinbrüchen der Kommunen (und des Staates als Ganzes) an Möglichkeiten in den Bereichen Bildung und Kultur verlieren, muß ich wohl nicht näher ausführen. Wir sollten uns da also in privaten Initiativen üben.

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Dazu kommt die erstaunliche Erfahrung, daß diese Schokoladen sich als ein sehr attraktives MEDIUM erweisen, als "Trägersystem" für Motive und "Erzählungen". Hier etwa ein Stück aus der Edition mit Arbeiten des Fluxus-Künstler Detlev Hartmann aus der Kollektion des Gleisdorfer Kunstsammlers Erich Wolf.

Christine Hausmann hat so eine erstaunliches Experimwent zu einigem Erfolg gebracht. Es ist für mich eines der überraschendsten Beispiele, was es zum Thema "Medienkompetenzen" alles herauszufinden gibt. Apropos! Wir hatten vor fast genau einem Jahr, am 19. November 2008, ein grundlegendes Kultur-Treffen im "MiR" ("Museum im Rathaus"): [link]

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Mit dem kleinen Themenpapier von damals [link] kann ich heute noch sehr gut den Blick in die Runde tun. Aus all diesen Prozessen hat sich nun eine "Profi-Crew" herauskristallisiert, die gemachte Erfahrungen auswerten und in eine neue Kulturpraxis umsetzen wird:

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Es bewährte sich, was schon bisher Standard war. Hier werden Menschen nicht auf eine Art Gemeinschaft eingeschworen und verpflichtet. Durch ein qualifiziertes Kommunikationsverhalten und teilweise gemeinsames Tun, das sich individuell entfaltet und verdichtet, ergibt sich ein kulturelles Feld mit interessanten Ergebnissen ...

Das oben genannte Trio entwickelt Konzepte und Projekte, erprobt sie praktisch, erstellt da und dort Angebote zur Kooperation. Mehr ist es nicht, weniger aber auch nicht. Das Hauptprinzip: Kommunikationsverhalten und aktive Anwesenheit.

[kunst ost]


coreresethome
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