log #205: ein L für
die kunst
Karl Macher (links) mit Maler Graziano Marini
bei dessen Vernissage im "Museum im Rathaus" ... Impulse von Künstlern
aus ganz anderen Ländern greifen in einander mit Beiträgen von Kunstschaffenden aus der
Region.
Fotograf Christian Strassegger zeigt
momentan Arbeiten in der Galerie "einraum". Mit diesen beiden
Ausstellungen ist die "L-Strecke"
quer durch die Stadt erneut betont. Fußnote: Diese Entwicklung spiegelt eine wachsende
Zusammenarbeit zwischen der Kommune Gleisdorf, einzelnen Wirtschaftstreibenden und
Kulturschaffenden der Region. (Siehe dazu auch "next code: crossing", doku #5!)
In genau so einem Setup bereiten wir eben
unseren Beitrag für die NCC09 vor. "Mayr's
Tee & Design" und die lokale Raiffeisenbank unterstützen uns dabei. |
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Dieses Ereignis teilt sich in
drei Bereiche. Es gibt ab 24. November a) zwei Vorträge, b) einen künstlerischen Beitrag
und c) eine Kulturkonferenz, bei der inhaltliche Arbeit für die nahe Zukunft geleistet
wird. (Siehe "next code: asking", das Programm!)
Das Foto "Connected Buddah"
des Weltreisenden und Fotokünstlers Emil Gruber bringt dazu einen visuellen Ausgangspunkt
sein. (Siehe dazu auch Grubers Input "the flow must go on"!)
Mit Bernhard Kober bereite ich eben die
Gründung des "Kuratorium für triviale Mythen" vor. Da wird dann mit
Augenzwinkern, aber gleichermaßen ernsthaft, an einigen Querverbindungen zur
Alltagskultur gearbeitet.
Mit der "Freitags-Konferenz" runden
wir diese Veranstaltungsreihe ab. Dabei wird ein Ausgangspunkt geschaffen, der eine
überregionale kulturelle Kooperation einleitet. (Siehe dazu auch log #200 zu den Stichworten Materie, Energie
und Information!)
Auftakt der Konferenz ist ein Impulsreferat
von Gabriele Gerbasits. Sie ist Geschäftsführerin der IG Kultur Österreich.
Das bedeutet in Summe: Diese eine
Gesamtveranstaltung auf dem "L für die kunst" bündelt die Themen
Medienkompetenz und Kulturpolitik mit kultureller Vernetzung und Kunstpraxis. Anders
gesagt: Diese praxisbezogenen Schritte sind mit einem konkreten künstlerischen Auftakt
verbunden. |
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Das meint, auf diese
Veranstaltung bezogen: "tracking | die stunde des avantourismus (reloaded)".
Der andere Part ist längerfristig ausgerichtet: "the track",
ein neuer Abschnitt von "the long distance howl", mit dem Ziel,
regionales und internationales Kunstgeschehen in der Region zu verknüpfen.
Eine wichtige Orientierung zu genau diesem
Abschnitt des Geschehens, dem Auftakt, bietet der kroatische Autor und Medientheoretiker
Nenad Popovic mit seinem Vortrag "Eine kleine europäische Psychiatrie"
[link]
Nenad Popovic meint zum Beispiel:
>>[...]
Westeuropa muss auch mit dem Gelingen des eigenen politischen Projekts fertig werden. Die
Utopie Europas ist eingetreten. Die Aufhebung der Grenzen hat zu einer neuen
Grenzenlosigkeit geführt. Kein Ende Europas ist mehr in Sicht, geographisch am
allerwenigsten. Es endet irgendwo in den weiten Feldern im Osten Polens, die dann ohne
jedweden Übergang in die Weiten der Ukraine übergehen, in die Endlosigkeit.
Ein Verlust des Gleichgewichtsempfindens,
ein Wanken der Identitäten stellt sich ein. Wo endet Belgien und wo Luxemburg, wo genau
waren die Passkontrollen zwischen Süd- und Osttirol, war Trient nicht mal österreichisch
oder sind wir in Italien?
Ganze Regionen stehen im Zeichen
zweisprachiger Ortstafeln und mehrdeutiger Bezeichnungen, alle Kellner sprechen bereits
alle Sprachen -- und woher sie kommen, ist sowieso eine andere Frage --, und an den
Flughäfen wird man als Masse wortlos durch Passchalschalter und Gangways durchgeschleust,
EU Non EU, wo früher gestrenge fremde Zöllner standen, ist gähnende Leere und
Langeweile. [...]<<
[gleisdorf: ein L für die kunst]
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