log #190: kunst ost Der Künstler Björn Segschneider hat mit einer Video-Installation
in der Gleisdorfer Galerie "einraum" einen Akzent gesetzt, der seither die
Passanten verblüfft. Ein Teil unseres Beitrages zum Festival "steirischer herbst", mit dem wir die
"Strecke" des Vorhabens "gleisdorf: ein L für die kunst" erstmals
komplett in Erscheinung gebracht haben.
Damit ist eine Laborsituation konkretisiert,
in der wir erproben wollen, was in einem Stadtzentrum der Region machbar ist und was sich
dabei konzeptionell bewährt. (Details dazu im vorigen
Eintrag!)
Kurz darauf ging es nach Mortantsch, wo ein
Arbeitstreffen des LEADER-Vorstandes stattfand, also eine Zusammenkunft aller
Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der "Energie-Region Weiz-Gleisdorf".
Michaela Zingerle (vorne links) und Christa
Ecker-Eckhofen informierten den Vorstand über unser Vorhaben eines mehrjährigen
Kulturprojektes in dieser Region. Ein weiterer Schritt in der Verständigung über
Bedingungen für Kunst- und Kulturschaffende, die sich abseits des Landeszentrums neue
Möglichkeiten erarbeiten wollen.
Tags darauf eine Kulturkonferenz, in Birkfeld,
zu der Elisabeth Hutter geladen hatte. Von der Moderatorin, der Journalistin Ulla Patz,
war per Aviso in der "Kleinen Zeitung" eine interessante Themenstellung
vorgelegt worden:
"Wozu überhaupt Kunst?"
(Heiße Diskussionen über Kunst im ländlichen Raum sind gefragt.)
[Quelle]
Dem wollten sich die Gäste des Abends
allerdings eher nicht widmen. Erneut war erkennbar: Weder herrscht einiger Grundkonsens
was Kunst sei, noch gibt es daher Antworten auf die gestellte Frage. Deshalb bleibt
vorerst noch ungeklärt, was Kulturpolitik jenseits des Landeszentrums meint. Daraus
leitet sich ab, daß völlig offen bleiben muß, was folglich eine Kulturpolitik sei, die
über Orts- und Dorfgrenzen hinausreiche.
Sandra Kocuvan, zuständige Referentin in der
Kulturabteilung des Landes, bekam allerhand zu hören, was sich Kunstschaffende an
Hilfestellungen erwarten würden. Neben der Abfassung dieses "Wunschzettels",
der ohnehin längst in tausendfacher Ausfertigung überall herumliegt, blieb merklich
weder Zeit noch Antrieb, sich darüber zu verständigen, was Kunstschaffende von sich aus
für relevante Beiträge halten, um den Status quo zu verbessern. (Siehe dazu auch Krusches Log #1476!)
Da treten wir alle also offenbar etwas auf der
Stelle; oder, um es moderater auszudrücken, da stehen wir noch recht am Anfang
verschiedener Prozesse. Der Patz'sche Vorschlag "Heiße Diskussionen über Kunst
im ländlichen Raum sind gefragt" muß offenbar seinerseits zur Debatte gestellt
werden. ... Siehe dazu auch: "Erster Kontakt fürs Kulturnetzwerk" [Kleine Zeitung]
[kunst ost]
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