Log #114

[Vorlauf] Um also praktisch zu entwickeln, wie und wofür das vorhin erwähnte LEADER-Budget verwendet werden kann und soll, werden der Kulturkonferenz Ende Jänner weitere solcher Konferenzen folgen. Jeweils in einem anderen Teil der Steiermark.

Das Prinzip der "Konferenz in Permanenz" an laufend wechselnden Orten wird nun seit über zwei Jahren bei "kunst O.ST" praktiziert. Kein Verein, kein Verband, keine formal fixierte Gesellschaft, sondern ein offener Kreis. Wer kommt und mitarbeitet, ist dabei.

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Das erste Plenar-Treffen dieses Jahres fand in Eggersdorf statt. Es ist dazu ein ziemlich langer Tisch notwendig gewesen. Ein Teil des Treffens war dem heurigen gemeinsamen Auftritt gewidmet, dem Festival "auf.draht". In einem anderen Teil war die vorhin erwähnte LEADER Kultur-Konferenz Thema. Ein wesentlicher Teil galt aber einem Gast aus Graz.

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Jogi Hofmüller, hier zwischen Gleisdorfs Kulturreferent Hannes Felgitsch und der Künstlerin Renate Krammer stehend, ist gewissermaßen das Chef-Orakel des steirischen Kulturknotens "mur.at".

Kulturknoten. Das bedeutet, diese Initiative bietet Kunst- und Kulturschaffenden die Möglichkeit zur kostenlosen Web-Präsenz, gestützt auf kulturpolitische Prinzipien, die sich von den Bedingungen kommerzieller Internet-Anbieter ganz erheblich unterscheiden.

Hofmüller ist außerdem seit Beginn mit dem Thema Freies Radio und dem Sender "Radio Helsinki" vertraut, verbunden. Wir haben demnach dieses Treffen genutzt, um uns von ihm Möglichkeiten und Modalitäten darlegen zu lassen.

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Webpräsenz als "zusätzliche Bühne" und als Plattform für Teleworking hat gerade für Leute außerhalb des Landeszentrums eine spezielle Bedeutung. Durch inspirierte Medienanwendung lassen sich ja manche Standortnachteile kompensieren. Und einschlägige Nutzung der neuen Technologien verstärkt natürlich auch Projekte im "Realraum".

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Es wird also nun eine eigenständige Webpräsenz von "kunst O.ST" in Angriff genommen. Kulturreferent Felgitsch hat Einschulungen angeboten, die es selbst Laien leicht machen sollen, eine eigene Website zu betreuen. (Das Radio-Thema wird vermutlich später aufgegriffen werden können.)

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Die bisherigen Erfahrungen dieser Initiative belegen, daß es durchaus Dauer und Konsequenz geben kann, auch wenn auf alte "Gründungsformen" verzichtet wird. Dieses nur auf Kommunikation gestützte, quasi temporäre und stets neu formierte Kollektiv bringt es auf rund neun bis zehn große Treffen im Jahr. Es bereitet grade seine dritte gemeinsame Veranstaltung vor, mit der die ganze Region durchmessen werden soll. Siehe dazu:

+) 1 von 3: next code: flow
+) 2 von 3: pomale
+) 3 von 3: auf.draht

Mir scheint, es läßt sich heute feststellen:
Dieses Organisations- und Planungsniveau ist also mit einer höchst heterogenen Gruppe gut erreichbar, ohne daß dafür ein Verband gegründet oder ein Präsident gewählt werden muß.

Eine andere Option, nämlich die weitaus längerfristige Planung und Entwicklung von Vorhaben, wie es vor allem auch kulturpolitische Veränderungsschritte verlangen, scheint mir dagegen nur mit Menschen greifbar, die definitiv ihr Brot auf dem Kunst- und Kulturfeld verdienen. Ansonsten ist wohl keine ausreichende Motivation für diese Art und Reichweite von Entwicklungsarbeit vorhanden.

Ich beklage das nicht, ich meine bloß, das ist eine wichtige Erfahrung aus der Praxis, die helfen kann, falsche Erwartungshaltungen zu vermeiden. Ich hab deshalb im "Labor" von "kunst O.ST" ein Quartett formiert, das sich jetzt schon mit dem Jahr 2010 befaßt. (Siehe dazu den Eintrag #110!)

So viel scheint nach den bisherigen Erfahrungen klar: Die Grenzen des Ehrenamtes sind offensichtlich. Jeder Sprung im Organisationsniveau verlangt ab da eine "professionelle Begleitung" von größeren Vorhaben..


resethome
4•09