Log #55Auf dem Weg zur
"2 von 3" im Rahmen von "kunst O.ST" wird sich ein spezieller
Themenschwerpunkt im Teilprojekt "next
code: cruise" verdichten. Das Weizer "Weberhaus" wird im kommenden
April der Ort sein, an dem sich dieses Teilprojekt manifestiert. Es ist nach dem Maler
Kurt Weber benannt, dessen Rang in der Region nicht gerade deutlich wahrgenommen wird. Ein
Aspekt, auf den ich mich noch stärker beziehen möchte.
Zur Frage, wer denn hier, in der Oststeiermark, der Gegenwartskunst schon Gewicht
gegeben habe, lange bevor wir uns damit zu befassen begannen, wer also jene Vorleistungen
erbracht haben, auf die sich auch unser Tun gründet, meinte Künstlerin Angelika Haas,
neben Weber sei da auch Hannes Schwarz unbedingt zu beachten.
Also nahmen wir uns vor, um ein Gespräch zu bitten. Daraus wurde eine äußerst
berührende Begegnung. Der über achtzigjährige Schwarz verkörpert einen radikalen
Prozeß des Erschließens jener Möglichkeiten, die der Kunst innerhalb der Conditio
humana so großes Gewicht geben -- im Gegensatz zur landläufigen Auffassung, die Kunst
sei doch eher ein "Orchideenfach".
"Die Kunst steht für mich nicht allein", sagt er, Werk und Ethos seien
untrennbar verknüpft ... wie man das auch im Impressionismus verstanden hat. Schwarz sagt
überdies, Kurt Weber sei von großem Einfluß auf ihn gewesen.
Hier ist also ein Geflecht von Kompetenzen und Bedeutungen, von historischen Verläufen
und künstlerischer Relevanz, das hat sein Gewicht weit jenseits "provinzieller"
Momente. Also werden wir uns bemühen, nun herauszufinden, welche Art der Verbindung da zu
unserem gegenwärtigen Tun beachtet sein will.
Cut!
Das erste Redaktionstreffen für "kunst O.ST" hat nun die Grundlagen der Veranstaltung
("pomale") im kommenden April auf den Punkt gebracht. (Von links: Winfried
Kuckenberger, Walter Kratner und Georg Köhler.)
Für die zweiwöchige Kunstveranstaltung werden wir verschiedene Orte quer durch die
Region bespielen. Dazu werden Autobusse verfügbar sein, um eine
"Reisegesellschaft" in einer bestimmten Dramaturgie auf den Weg zu bringen. Ein
großer Folder soll "pomale" bewerben. Außerdem bereiten wir die Publikation
eines Almanachs der Kunstschaffenden aus der Region vor.
Cut!
Kuratorin Mirjana Selakov
hat eben die erste Sendung erhalten; kleine Arbeiten der Wiener Künstlerin Karin Frank.
Auftakt einer Serie von Miniaturen.
Selakov kuratiert den
Österreich-Beitrag für die "Internationale Biennale der Miniatur im
serbischen Gornji Milanovac. Da werden einige Leute aus unserem Kreis dabei sein.
Apropos Frank und Selakov. Beide waren in der Crew eines Projektes, mit
dem ich vor einigen Jahren die prächtigste Bruchlandung, die man sich nur vorstellen
kann, hingelegt habe.
Nun hat man mich eingeladen, für eine Ausstellung gescheiterter Projekte
einen Beitrag zu leisten, wofür sich "Das Schweizer Symposium" heftig
empfiehlt.
Die Geschichte ist amüsant und in manchen Punkten vielleicht auch
anregend: [link] |
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Cut!
Mit der Schweiz habe ich zum Glück nicht bloß ungünstige Erfahrungen. In Zürich
läuft gerade die Veranstaltung "netzriss". Aus unserer Station "next code: coffee" heraus
entstand da schon eine Verknüpfung.
Nun sind die ersten von mehreren Tondokumenten online, in denen vor allem Bedingungen
der Netzkunst und Netzkultur erörtert werden. [link]
Cut!
Hier eröffnet Charlotte Pöchhacker (stehend), Direktorin von "artimage", gerade die "8.
Medien und Architektur Biennale Graz" ... nein, nicht ganz, denn das ist ja
offensichtlich ein Saal im Gleisdorfer "forumKLOSTER". Aber es ist der Auftakt
zu einer dreitägigen Veranstaltung, die abends in Graz beginnt.
Das ist auch der formelle Auftakt von "next space", eine erste Spur auf eine "andere Bühne",
die inhaltlich mit jener des Kunstfeldes verknüpft ist. Was das für uns hier in der
Region bedeutet, wird demnächst noch etwas deutlicher werden.
Cut!
Im vorigen Eintrag hab ich das Thema
Konzentration angerissen. Die Kommunen sind gefordert, Kooperationen herbeizuführen, um
die anstehenden Aufgaben besser zu bewältigen. Vor allem wo Mittel vom Land Steiermark
erwartet werden, kann man diese Forderung keineswegs ignorieren. Ich hab das hier schon
notiert, zum Beispiel im Eintrag #24, wo
Herbert Nichols, der kulturpolitische Sekretär des Landeskulturreferenten, diese
Anforderungen konkret formuliert hat.
Dazu gehört auch, daß wir uns Kenntnis verschaffen, wie sich die Kommunen
organisieren, in deren Zuständigkeitsbereichen wir künstlerisch arbeiten. Es sind zwei
strukturelle Kategorien der Region für unsere Orientierung relevant. Die
"Kleinregion" und die "LEADER-Region".