the long distance howl / ncv / seite #13

Der Sauraugassen-Treff

Alex war auf seinem Dachboden gewesen, erzählte danach von einigen Kisten, die zu öffnen ihm noch nicht gelungen ist. Ich hab es leichter. Mein Teil der Archivalien hat in ein paar Schubladen Platz. Wir trafen uns am 7. Oktober 2020, um zu erörtern, wie die weitere Themenentwicklung aussehen könnte.



Alexander und Franz Renner

Kalcher & Petković werden namens „Aporon 21“ nun nächste Schritte umsetzen; der kommende ist für den 20. Oktober 2020 angesetzt und wird im Renner’schen Haus in der Grazer Sauraugasse zu einer Ausstellung führen.

Dieses Haus steht auf einer Achse zwischen dem Steirischen Volkskundemuseum und dem Forum Stadtparkt. Ihm gegenüber das Stadtpolizeikommando Graz mit dem Polizeilichen Anhaltezentrum = Knast.



Das Fliegen nannte man anfangs auch "Luftschwimmen"

Das ist also ein ziemlich kurioses Ensemble, zumal das nahegelegene Paulustor einer der Durchlässe der alten Stadtmauer von Graz ist; überdies am Fuße des Schloßbergs, dessen Festung eine sehr eigentümliche Geschichte hat.

In solchen Zusammenhängen liegt mein Interesse am Gestalten einer laufenden Erzählung. Es gefällt mir diese historische Hintergrundfolie, um dann ganz speziell das radikale 20. Jahrhundert anzusehen, das uns alle so sehr geprägt hat und das sich auf kuriose Art in manchen Familiengeschichten abbildet; so in meiner, die mit jener von Alex über meine Großmutter Marianne verknüpft ist.



Igor F. Petković über historischen Dokumenten

Mein Mutter Annemarie, geborene Strohmayer, Tochter von Marianne, war ein Bindeglied zum Haus Strohmayer am Karlauerplatz. Dort lebte unter anderem meine Tante Grete, eine geborene Hochhauser. Sie war die Schwester von Alfons Hochhauser, genannt "Xenophon".

Der hat in meinem Leben eine merkwürdige Spur hinterlassen. Nun zeigte ein Gesprächsteil unseres Treffens: mit diesem Mann hat sich Petković schon einmal ausführlicher befaßt. Siehe den Film Xenophon – Narr der Freiheit“.



Schauspieler Roland Berger

Fußnote: Werner Helwigs Roman „Raubfischer von Hellas“, in dem Xenophon als literarische Figur vorkommt, hatte staunenswerte Konsequenzen, die teilweise in einem hier dokumentierten Briefwechsel deutlich werden: [Link]

All das ein weiterer Beleg, wie verwoben manche Entwicklungen sind und wie sich Aspekte eines größeren historischen Zusammenhangs in einzelnen Lebensgeschichten spiegeln, die ihrerseits erzählt werden können.



Einer der Söhne von Franz Renner

Damit sind wir tief in trivialen Mythen. Die haben allerlei Bezugspunkte zu Europas Mythologie. Das berührt unter anderem meinen mehrjährigen Themenschwerpunkt „Volkskultur, Popkultur, Gegenwartskunst“ und hat hier einen Fokus auf die weitgehend wenig beachtete „Volkskultur in der technischen Welt“.

Siehe dazu meine Notiz (vom 9. Mai 2017) zu diesem Thema im Zusammenhang mit dem 1946 erschienenen Buch "Um Österreichs Volkskunde" von Viktor Geramb: [Link] Außerdem meine Notiz zu „Volkskultur in der technischer Welt“: [Link]

+) Sauraugasse


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