Wer hätte in letzter Zeit je nach Moskau gegriffen?
Napoleon: gescheitert. Hitler: gescheitert. Sonst
noch wer? Nicht daß ich wüßte. Aber Rußland ist
wenigstens seit Katharina der Großen (1729-1796)
nachweisbar stets auf Expansion aus.
Ich bin
so frei, Robert Millord zu zitieren, der aufgelistet
hat, wann Rußland, wahlweise die Sowjetunion, welche
Länder angegriffen hat. Zwischen 1919 und 2022
immerhin 19 Positionen. Na klar! Don Putin „fühlt“
sich bedroht. Damit liegt er absolut in einem
Top-Trend der Zeit. Sehr viele Leute „fühlen“ etwas
und halten das für Fakten, für Belege dessen, was
der Fall sei.
Lassen Sie uns festhalten:
Wenigstens seit dem 18. Jahrhundert setzen Mächte in
Moskau auf permanente Expansion. Don Putin hat mehr
als einmal explizit geäußert, daß er die
Konsequenzen von Gorbatschow, das Eindampfen der
Sowjetunion auf Rußland, für einen historischen
Fehler halte, den er korrigieren wolle.

Der Kalte Krieg ist zurück! (Quelle:
Kleine Zeitung, März 2025.)
Damit ist er augenblicklich wieder
befaßt, wobei ihm Dealmaker Don Trump
assistiert und China wie auch Nordkorea
Soldaten schicken. Klar? Klar! Wer nun
in meinem Umfeld etwa auch Österreich
der Kriegstreiberei bezichtigt, sitzt
fett auf einer (vorerst) gesicherten
Couch und beschwört eine Neutralität,
die per österreichischer Verfassung als
eine bewaffnete Neutralität definiert
ist. (Können Sie sinnerfassend lesen?
Dann tun Sie es bitte!)
Nun
hätten wir zu debattieren, wie diese
Neutralität zeitgemäß gestaltet und
ausgestattet werden muß. Dazu die Frage,
wie wir das realisieren möchten.
Niemand, den ich ernst nehmen kann,
empfiehlt den Beitritt zu einem
Militärbündnis, zumal das unser
Neutralitätsgesetz untersagt. Aber
sachkundige Personen, die eindeutig pro
Neutralität argumentieren, höre ich
sagen: Würden wir die Neutralität
verspielen, bliebe uns nur die Nato.

Die komplette Liste: [Link]
Daher würde ich es
vorziehen, wir klären, wie
wir eine wehrhafte
Neutralität gestalten
möchten und wodurch wir
darin für andere Staaten
Europas von Nutzen sein
können. Denn das halte ich
für plausibel begründete
Eigenschaften der wehrhaften
Neutralität: permanent (was
kein Synonym für
„immerwährend“ oder „ewig“
ist), glaubwürdig und
nützlich.
Um das
aktuell zu entwickelt, halte
ich die Kooperation mit
Pazifisten für
unentbehrlich, weil sie
Denkweisen einbringen, die
diesem Prozeß Kraft geben
können. Das ändert nichts an
der Notwendigkeit einer
wehrhaften Neutralität, aber
es wertet diese Position
inhaltlich auf. [
Fortsetzung]
+)
Stahlgewitter (Zum Krieg)
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