18. März 2025

Von Don zu Don V


[Vorlauf] Social Media haben mir nun über Monate allerhand markante Statements von friedliebenden Menschen angeboten. Da lese ich unter anderem solche Mahnungen: „Wir wollen keinen Dritten Weltkrieg, wir wollen den ersten Weltfrieden“. Rührend! Wenn es von einer Vierzehnjährigen käme. Aber es kam von einem über Sechzigjährigen.

Das ist der Typus Friedenskonsument, an dem ich mich stoße. Sprücheklopferei, welcher nichts Anregendes folgt. Das hat uns Sandra Bullock als „Miß Undercover“ in jener gleichnamigen Komödie schon vorgeghupft. Die ganze Missen-Brigade produziert sich und wünscht… Weltfrieden.

Andere Friedenskonsumenten kommen aggressiv daher, verwenden das Wörtchen „Aufrüstung“ ganz unbestimmt und beflegeln alle, die sie damit irgendwie in Zusammenhang bringen. Auch das eine Pubertätsvariation, ein nutzloses Herumrotzen. Man könnte sich gleich eine großes Schild anfertigen und es durch die Stadt tragen, darauf die Botschaft: „Das Wasser ist naß!“



Wie weit kann man ohne Satelliten telefonieren?

In Österreich sagen wir: „No na net!“ (Umgangssprachlich für „Was denn sonst?“) Natürlich Frieden. Außer man zählt zum kleinen Kreis der Profiteure. Wer sollte was anderes wollen? Und wie bringt man eine Aggressor dazu, die Waffen niederzulegen? Schimpfende und rotzende Diplomatie-Genies aus meiner Community meinen: mit Diplomatie.

Was ich nun eigentlich will? Das Ende der Deppenprosa aus den Händen erwachsener Leute. Stattdessen konkretes Zeugs. Was? Wie? Wodurch? Mit wem? Ich lese diese Nachrichten von Spätpubertierenden meiner Generation, die gerne gegen Aufrüstung und „Kriegstreiber“ verfluchen. Allerhand Unflätiges. Aber wovon genau ist die Rede?

Ich möchte ein paar Vorschläge machen

Gegen Krieg zu rüsten, das heißt doch längst nicht mehr bloß, man brauche Waffen und Gerät um eine reguläre Armee an unseren Grenzen zu stoppen. Weil zum Beispiel Cyberkriminalität längst boomt wie blöd.




Gut. Fein. Und wie genau macht man das, den Frieden "vorantreiben"?
("Verbrechen gegen die Menschenrechte?" Was für in schlampiges Geplapper!)

Was denken Sie denn, was uns blüht, falls ein Cyber War losgeht und Österreich umfassend angegriffen würde? Kraftwerke runterfahren. Spitäler stumm schalten. Banken flach machen. Verkehrsleitsysteme zu Lande und in der Luft ausschalten. Muß ich weiter erzählen?

Mit denselben Cyber-Waffen hätten wir auch einen Informationskrieg am Hals, würden Massenmedien aller Art infiltriert, politische Prozesse korrumpiert werden. Plattformen und Netzwerke, alles, alles, alles, was via Computersysteme gemanaged wird, wäre Angriffsziel und wir wüßten nicht mehr, wer da aus welchen Quellen schöpft um uns was zu berichten.

Dazu vielleicht Sabotageakte an unserer physischen Infrastruktur. Ein Wirtschaftskrieg sowieso. (Scheppernde Fiskalpolitik?) Ich hab hier erst einmal wenige Beispiele genannt. Da wurde noch nicht einmal geschossen. Dann die ganze Nachrichtenübermittlung des Staates. Geheimdienste? Luftraumüberwachung? Kontrolle von Bewegungen aller Art an unseren Grenzen?



Okay, dann eben nicht. Merde!

Dafür braucht man unter anderem Satelliten. Davon sind weltweit etwa 13.000 in der Erdumlaufbahn. Davon gehören rund 8.000 den USA. (Don Trump lächelt, Don Putin wohl eher nicht.) Von diesem Bestand sind zirka 7.000 Einheiten im Besitz von Elon Musk. Wie finden wir das?

Vielleicht kann Europa ja schnell tausend Satelliten zusammentackern. Aber haben wir Trägerraketen, um sie ins All zu schaffen? Elon Musk hat. Don Putin wohl auch. Seit Corona wissen wir überdies, was Europa alles an notwendigen Medikamenten nicht mehr produzieren kann; auch vieles von dem, was sonst noch in Arztpraxen gebraucht wird.

Und falls doch wer schießen möchte oder schießen müßte, seit dem russichen Überfall auf die Ukraine wissen wir, daß Europa nicht einmal für jenen aktuellen Kriegsschauplatz genug Munition produzieren kann.

Ich flehe also mit den Weltfriedensproponenten und Friedenskonsumenten zu meinem Schicksal, daß wir es zuhause weiterhin bloß mit konventionellen Gangstern zu tun haben, denen unser Staat gewachsen sein sollte. Falls sich fremde Panzerkolonnen unseren Grenzen nähern würden, wäre unsere Situation ziemlich öha. Deshalb zwei Fragen an jene, die mein Denken ablehnen und Österreichs Neutralität feiern. Erstens: Haben Sie das Gesetz gelesen? Zweitens: Wie und mit welchen Mitteln gedenken Sie es zu erfüllen? (Fortsetzung)

+) Politik
+) Stahlgewitter (Zum Krieg)


[Kalender] [Reset]