14. März 2025

Von Don zu Don II


[Vorlauf] Ich anerkenne, daß ein überzeugter Pazifist die Idee des militärischen Aufrüstens Europas ablehnen muß und das auch für Österreich ausschließt. Ich verstehe, wenn jemand in dieser Position das Festhalten an Österreichs gesetzlich formulierter Neutralität bevorzugt.

Das wirft aber eine Reihe von Fragen auf. Ich vermisse Antworten. Ich denke, ein Pazifist muß es mit sich selbst ausmachen, wenn er Andersdenkende beflegelt, mitunter rüde beschimpft, herabwürdigt, wie das via Social Media inzwischen laufend passiert.

Ersten schwächen Beschimpfungen jedes Argument. Zweitens ist das fraglos Gewalt durch Sprache, weshalb ich mir deshalb über die Güte einer solchen pazifistischen Position keine Illusionen zu machen brauche. Drittens sehe ich so ein Kommunikationsverhalten als Aufnahmeantrag für das Team Kickl.



Was wird eigentlich aus den von Rußland verschleppten ukrainischen Kindern?

Bliebe noch ein Verdacht auf Realitätsverweigerung, die man sich privat ja gönnen kann. Zur politischen Maxime erhoben gefährdet das freilich die Republik. Oder doch nicht? Halten wir fest, daß Österreichs Neutralität selbstgewählt ist, kein Diktat von außen. Sie hat Verfassungsrang und ein Volk dürfte seine Verfassung in einem regulären Verfahren natürlich ändern.

Halten wir ferner fest, das Bundesverfassungsgesetz vom 26. Oktober 1955 über die Neutralität Österreichs.“ verpflichtet Österreich, die „Unverletzlichkeit seines Gebietes“ sicherzustellen und außerdem dürfe es „die Errichtung militärischer Stützpunkte fremder Staaten auf seinem Gebiete nicht zulassen.“ [Quelle: PDF]

Das machen wir… Wie? Mit welchen Mannschaften, welcher Ausrüstung, welchen Kampfmitteln, welcher Infrastruktur, also letztlich: mit welchen Budgets? Ich bitte um Auskunft! Wie Don Putin aktuell demonstriert und Don Trump bestätigt, ist Diplomatie kein geeignetes Mittel. Landraub zu verhindern.





Anmaßende Pose der Schuldumkehr.

Ich verstehe ja die Wünsche. Aufrüsten: nein! Österreich einem Militärbündnis anschließen: nein! Wodurch werden wir den Schutzschirm der Nato ersetzen, wenn sich die USA von ihrem Sicherheitsversprechen für Europa zurückzieht? Wie und wodurch werden wir die Unverletzlichkeit unseres Staatsgebietes im Krisenfall sichern, einen Aggressor an den Staatsgrenzen stoppen? (Es ist ja unsere gesetzlich festgelegte Pflicht.)

Von Experten in militärischen Belangen höre ich, Rußland wäre etwa 2029 in der Lage, Europa anzugreifen. Weshalb sollte es das tun? (Weshalb die Ukraine?) Ich rate ein wenig: Politische Einflußnahme, noch besser: Kontrolle der Region? Zugriff auf Rohstoffe? Erweiterung des eigenen Marktes im Überrennen unseres Marktes? Vielleicht auch als Transitzone für China, wie das derzeit Ungarn leiste, um mit China gut auszukommen? Ich denke, das wären ein paat völlig hinreichende Gründe für Don Putin.



Ein legtimer Kriegspräsient. Was sonst?

Würden die USA uns davor bewahren? Sieht nicht so aus. Könnte unsere Bundesheer so einen Übergriff stoppen? Garantiert nicht. Und die Bande von Donald Trump? Was, wenn seine Leute in Richtung einer christlich-nationalistischen Oligarchie gehen und Europa a) als systemischen Rivalen betrachten, dabei b) gerne den größten Binnenmarkt der Welt zerschlagen würden?

Damit könnten die USA versuchen, das lebendige Beispiel einer liberalen Demokratie (Westeuropa) in den Graben zu schubsen. Putin würde das vermutlich mit „Bol'shoye spasibo!“ quittieren. „Prima! Danke, tovarishch Trump! So habe ich mir das auch vorgestellt. Machen wir die europäischen Westler flach.“ Also was jetzt? Waschen und nicht naß machen? [Fortsetzung]

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