Kein Wunder, daß solche Champions sich nach
einer Führerfigur verzehren. Die würden
vermutlich, wenn man sie ganz sich selbst
überläßt, gegen Türstöcke rennen, von Autos
überfahren werden, oder einfach verhungern,
weil sie ihren Alltag nicht schaffen.
Recht ulkig kam ein Facebook-Abonnent
von Kabarettist Leo Lukas an. Herr Josef W.
verkündete:
Er traut uns
Kunstschaffenden eine Wirkmächtigkeit zu,
die wir nicht haben. Er traut uns
Kunstschaffenden Honorare und Budgets zu,
die wir nicht bekommen; soweit es das Gros
der Leute betrifft.
Unabhängig davon kannst du in jeder
Branche jemanden mit enormer
Marktfähigkeit finden. Da wird dann auch
ordentlich Geld bewegt. Das sind auf dem
Kunstfeld rare Ausnahmen, kaum mehr als
fünf Prozent der Aktiven.
Herr
Großmaul hat also a) keine Ahnung von
der Branche, scheint b) in politischen
Fragen nicht zu den hellsten Kerzen auf
der Torte zu gehören, ist aber offenbar
c) glücklich, wenn er auf Kosten anderer
Leute etwas Spannungsabfuhr hinbekommt.
Na, da wollen wir ihn doch bei seinen
Phantastereien nicht stören, möge sein
Feindbild riesig sein.
Was haben
wir nun vor uns? Kickl meint immer noch,
er könnte Kanzler werden, um als GröKaZ
= Größter Kanzler aller Zeiten den
Eintrag in unsere Geschichtsbücher zu
schaffen. Ich denke nicht, daß er sowas
hinbekommt.

Der Ausweg für Ahnungslose:
Selbstdefinition durch
Feindmarkierung.
Kickl spricht von Neuwahlen. Die
würden ihm bloß dann was bringen,
wenn er mit der FPÖ eine absolute
Mehrheit erlangen könnte. Ich denke
nicht, daß er sowas hinbekommt.
Andernfalls wären ja die nämlichen
Parteien mit den mutmaßlich gleichen
Leuten wieder an den
Verhandlungstischen. Damit hätte die
FPÖ den ganzen Vorgang bloß enorm
verteuert.
Muß ich erneut
betonen, daß dies Nationalratswahlen
sind, keine Kanzlerwahlen? Die Wahl
bestimmt natürlich nicht, wer
regieren soll. Was immer Sie für den
„Wählerwillen“ halten, der drückt
bloß aus, was die Anzahl der
Parlamentssitze sein soll und daher
das Gewicht bei den Verhandlungen
für die Regierungsbildung.
In
der Sache haben bisher alle
beteiligten Fraktionen Mist gebaut,
denn Verhandlungen für die
Regierungsbildung können nur von
Kompromissen handeln. Die zu klären
und abzugleichen, das ist der Job.
Machen Sie Ihren Job! [
Fortsetzung]
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Politik
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