13. Februar 2025
Ein kurzes Tänzchen I
Das Rebellische hat sich gerade ein wenig erschöpft. Nun
wird es wohl nichts mit dem GröKaZ = Größter Kanzler aller
Zeiten. Ich hatte gestern im Facebook zu notieren:
[Koalitionsgespräche von FPÖ und ÖVP geplatzt] "...bevor
jetzt wer meckert, darf demokratie zeit brauchen? und was
kosten? in der tyrannei geht's eh zackzack!"
Mir
mißfällt nämlich die Drängerei. Wenn beim aktuellen Zustand
Europas und Österreichs die Koalitionsverhandlungen holpern,
dauern, weil erhebliche Barrieren bearbeitet werden müssen,
wenn das die Volkswirtschaft mit nennenswerten Summen
belastet, dann hätte ich gerne Antwort auf die Frage: Was
darf Demokratie denn kosten?
Ich notierte ferner:
„fürs protokoll: kickl hat keinen deal zustandegebracht,
daher seine mission nicht erfüllt. werden wir nun in den
kommenden tagen einen chor erleben, der trällert bis brüllt,
daß die anderen schuld sind? oder schaffen all die kerle
amal eine kerl-nummer und stehen zu den ergebnissen ihres
tuns in angemessener eigenverantwortung?“

Wie so oft folgt großen Posen etwas
Kleinlautes, das sich seinerseits zu Format
aufplustert.
Ich ahne, welches Gezänk auf uns zukommt und
zu welchen Ausflüchten das große Ego eines
kleinen Mannes sich nun hinreißen läßt. Er
nämlich, einer von ihnen, von den kleinen
Leuten, naja, lassen wir das! Mich
interessieren jetzt weit größere
Zusammenhänge. Die letzten vierzig
Jahre sind von bemerkenswerten Kräftespielen
gestaltet worden. Dazu gehört vor allem auch
der Erfolg einer Neuen Rechten, die sich mit
imposanter Zähigkeit und wirksamen
Strategien quer durch Europa politisch
etabliert hat. (Unser präsumtiver GröKaZ ist
bloß einer unter etlichen, die das
verfolgen.) Wer nun diese Leute für
Deppen hält, liefert sich solchen
Entwicklungen ahnungslos aus. Bei der Neuen
Rechten haben nämlich viele einen famosen
Job gemacht, sonst hätte das keine solche
Tiefe und Reichweite. Daher hab ich auch
notiert: „wer jetzt bert brecht braucht,
um ein politisches statement in die social
media zu stanzen, hat vermutlich readers
digest abonniert, aber ansonsten die letzten
40 jahre geschnarcht.“

Ich meine, wir brauchen keine
Neuwahlen, sondern disziplinierte Leute
an den Verhandlungstischen. (Wird wohl
welche geben.)
Diese Neue Rechte hat ihre Netzwerke
gleichermaßen mit Leuten in Rußland wie
in die USA verflechten können. Mit
Rußland und Figuren wie Alexander Dugin
habe ich mich hier schon befaßt. Zitat:
„Darüber ließe sich womöglich
hinweggehen, wenn nicht klargeworden
wäre, daß in Putins Umfeld
neofaschistische Kräfte wirksam sind,
die – so wie Alexander Dugin – in den
letzten Jahrzehnten einen fruchtbaren
Austausch mit der ‚Neuen Rechten‘ des
westlichen Europas gepflegt haben.“
[ Logbuch-Eintrag
vom 18. Oktober 2022]
Aber die USA!Ich
war dieser Tage von Jude Law als
FBI-Agent Terry Husk im Film „ The
Order“ ziemlich beeindruckt (Justin
Kurzel, 2024). Eine auf Tatsachen
beruhende Geschichte. Da formiert sich
eine rechtsradikale Miliz, die
inhaltlich auf die „Turner Diaries“
gestützt ist. Ein rassistisches
Pamphlet.

Motiv aus den rassistischen
"Turner Diaries".
Ich hab mir ein paar Passagen
davon angesehen. Dort, wie auch bei
uns, sind natürlich dauernd andere
schuld, wenn es für einen selbst
nicht gut läuft. Zitat: „Der
Feind, den wir bekämpfen, hat die
feste Absicht, die rassische
Grundlage unserer Existenz zu
zerstören.“ (“The Enemy we are
fighting fully intends to destroy
the racial basis of our existence.“)
Was aber kann er sich denn von
seiner “rassischen Grundlage“
runterbeißen? Es sind erkennbar
keine Genies am Werk, sondern
Verbrecher, die auf Kosten ihrer
Mitmenschen expandieren. Genau dazu
taugt dann folglich diese „rassische
Grundlage“, zu mehr nicht. Wie bei
den Nazi. Die mußten Massen
berauben, vertreiben, ermorden, um
genug Ressourcen für ihren
Machenschaften zusammenzukratzen. [ Fortsetzung] +)
PolitikPost
SkriptumWie in den
„Turner Diaries“ von der anderen
Seite her historisch gedacht wurde:
„Warum haben wir nicht vor 35
Jahren rebelliert, als sie uns
unsere Schulen wegnahmen und
begannen, sie in rassisch gemischte
Dschungel zu verwandeln? Warum haben
wir sie nicht vor 50 Jahren alle aus
dem Land geworfen, anstatt
zuzulassen, dass sie uns als
Kanonenfutter in ihrem Krieg zur
Unterwerfung Europas benutzen?“.
(„Why didn't we rebel 35 years ago,
when they took our schools away from
us and began converting them into
racially mixed jungles? Why didn't
we throw them all out of the country
50 years ago, instead of letting
them use us as cannon fodder in
their war to subjugate Europe?”)
[Kalender]
[Reset]
|
|