15. September 2024

Netzkultur


[Vorlauf] Wir haben nun im „Archipel“ eine spannende Situation, da derzeit alle drei Aktionsebenen, die ich definiert habe, auch aktiv sind. Unsere Premiere im Forum Kloster steht für Ebene II, der Teil „Das erweiterte Buch“ allerdings schon für Ebene III.

Das ist keinesfalls aus der Luft gegriffen. Es haben sich über die letzten Jahrzehnte im steirischen Kulturgeschehen sehr unterschiedliche Auffassung herauskristallisiert, wofür der Begriff Netzkultur stehen mag. Ich erinnere mich noch gut, daß es ausgerechnet eine der Net Art Community Conventions war, das 2007er NCC-Camp in der Grazer Grenadiergasse, bei der ich einen deutlichen Bruch erlebt hatte.



Die primäre Publikation, der Erweiterungen folgen.

Damals haben Leute aus der Community des Kulturknotens mur.at in einer Debatte klar gemacht, daß sie an den Diskursen und Positionen der Vorgeschichte nicht sonderlich interessiert seien, diese Stoffe eher als hinderlich empfänden. Zeitgleich hatte sich eine Frauengruppe innerhalb der Community vor Ort völlig gegen alles andere abgeschottet, um in Ruhe an etwas zu arbeiten, das im Plenum nicht zur Debatte stand.

In späteren NCC-Zusammenhängen hatte ich außerdem fast schon streiten müssen, daß analoge Arbeitsteile auch in der Provinz stattfinden dürfen. Maßgebliche mur.at-Leute haben es damals offenbar als Zumutung empfunden, die Landeshauptstadt dafür verlassen zu müssen. Für mich ein merkwürdiger Widerspruch, der meines Wissens nie aufgelöst wurde.



Mein erstes Netzkulturprojekt von 2000.

Was die NCC angeht, es gab die Veranstaltung erstmals 2001, dann 2003, 2005 und 2007. Ich hatte schon davor, nämlich im Jahr 2000, das Netzkulturprojekt [house] über das fremde und die peripherie (ein salon) realisiert, war also mit literarisch gewichteten Vorstellungen in diese Prozesse gegangen. [NCC]

Aus solchen Erfahrungen heraus kläre ich heute einige jener Belange neu. Was nun „Das erweiterte Buch“ sei, habe ich – wie angedeutet - vor gut zwei Jahrzehnten das erste mal erdacht. (Im Zusammenhang mit meiner Vorstellung von „Die letzte Bibliothek“.) Die primäre Publikation war damals der Roman „Old Danube House“ von Walter Grond gewesen. Der handelte von Momenten im Untergang Jugoslawiens.

.

Anno 2001: Einer meiner NCC-Beitäge.

Ein Themenzusammenhang, welcher mich danach eine Reihe von Orten auf dem Balkan hat aufsuchen lassen. Ortschaften, die zu Markierungen in jenem Untergang geworden sind. Walter Gronds Roman hatte demnach zu einer Ereignisebene im Internet geführt, eben dieses [house] über das fremde und die peripherie. Von dort habe ich die Ereignisse in den realen Raum zurückgeführt, auf daß uns nächste Handlungsoptionen offen stünden.

Inzwischen hat unsere Gesellschaft durch die Social Media eine radikal neue Situation innerhalb unserer technischen Info-Sphäre akzeptieren müssen. Dabei werden Möglichkeiten wie „Schreiben am Netz“ in meinem Blickfeld nicht mehr debattiert. Diese Zusammenhänge überprüfe ich nun im „Archipel“ neu.



Der Herr Ingenieur Kapeller, unsere Kontaktperson zum Ingenieur Hu.

Was man dabei bemerken kann, ist ein versierter Akteur von damals, der nun wieder ins Spiel kommt. IT-Experte Jürgen Kapeller, immer noch Hausherr von kultur.at, wo damals das [house] gehostet war, hatte auch an der Entwicklung des Projektes mitgewirkt.

Kapeller ist die Verbindung zu einem koreanischen Techniker, der uns staunen läßt, womit man sich heute befassen kann. Siehe dazu eine Publikation, die via Web verfügbar ist und uns noch allerhand Grübeleien beschert: [Link] Auch etwas, das ich auf die Aktionsebene III des „Archipels“ verzweigt habe. Aber dazu später! [Fortsetzung]

+) Die Präsentation des Buches
+) Die Konvergenzzone (Archipel)
+) Netzkultur


[Kalender] [Reset]