Wenn nun wahlwerbende Leute bei uns wie
gewohnt verfahren, daß eben auffallend viele
unter ihnen a) die Funktionstragenden der
jeweils anderen Parteien zu desavouieren
versuchen und b) die EU in ein denkbar
schlechtes Licht rücken, deute ich das als
übliche Reflexe, wo jemandem sonst eher
wenig einfällt.
Das ist diese
No-na-net-Sache. Na, sollen denn nicht
die anderen Wahlwerbenden im Vergleich zu
mir erbärmlich sein? Ist denn nicht in
großen Formationen die Bürokratie eine
ebenso teure Bürde wie die Korruption? Wenn
wir aber nun zum Beispiel den
angriffslustigen Harald Vilimsky wählen, den
vaterländischen Scharfmacher, dann, ja
dann... Was eigentlich?
Mein Opa
Richard durfte als Untertan des Kaisers
erleben, daß genau solche Faktoren,
Bürokratie-Kosten und Korruption,
keinesfalls aus der Welt geschafft waren,
obwohl ja 1848 der Lauf der politischen
Dinge sich markant geändert hatte. Und der
Austrofaschismus? War nicht billig.
Alles bloß Mißverständnisse?
Mein Vater Hubert hatte die
Nazi-Diktatur erlebt, die auf Kosten
etlicher Völker sehr teuer gewesen ist.
Und zwar in jeder denkbaren Hinsicht.
Österreich hat freilich quer durch die
Zweite Republik auch so seine Probleme.
Im Korruptionswahrnehmungsindex rangiert
das Land vor den Seychellen derzeit auf
Platz 23. [
Quelle]
Wer also diese Dinge laut anprangert
und sich als Lösung für solche
Malversationen andient,ruft uns zu:
„Das Wasser ist naß! Und übrigens ist
der Papst katholisch!“ Ja, danke!
Wissen wir. Daß nun Die FPÖ ein gutes
Mittel gegen solche Mißstände sei,
überzeugt mich noch nicht so recht.
So hieß es etwa letzten Februar
seitens des ORF:
„Die
Oberstaatsanwaltschaft Graz lässt die
Ermittlungen gegen FPÖ-Chef Mario
Kunasek ausdehnen. Ermittelt wird wegen
möglicher untreuer Verwendung von
Finanzmitteln der FPÖ Steiermark.“
[
Quelle]
Deckt sich das mit aktuellem
Gezänk? [KOMPLETTE
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