29. März 2017 Schon
wieder diese ärgerliche Zahlenmystik. Wie sehr es mir mißfält, wenn sich in meinem
Logbuch Datum und Seiten-Endzahl decken. Ich kann es nicht begründen. Als würden sich
dabei Interferenzen auftun, die den Betrieb unmerklich stören. 39 zu 29 zeigt ja eine
zusätzliche Relation; eine Art mathematischen Endreim. Meien Kalenderblätter...
Das Frühjahr hat es mittlerweile geschafft, was sich
unmißverständlich daran zeigt, daß auf dem Minigolf-Platz die Superhelden enthüllt
wurden. Ich grüble seit einiger Zeit darüber nach, wie legitim die Annahme ist, daß
dieses Genre -- Comic-Superhelden -- eine Art Griechische Mythologie für die
billigen Plätze ist.
Wir hatten eben erst einen Abend in der Kanzley,
da ging es um diese Mythologie: [link]
Es bleibt uns allerhand Grübelei, um gelegentlich vom Logos zum Mythos zurückzudenken.
(Wie viel schlauer als die antiken Menschen konnte Freud im Ergründen menschlicher
Abgründe sein?)
An dieser Schwelle zur Vierten Industriellen Revolution
ist die Vorausschau schwierig, aber die Rückblicke fallen leicht. Prometheus, Hephaistos,
Daedalus. Die Protagonisten des Homo faber? Und sollten wir nicht die Technik als
Ausdruck des menschlichen Bemühens deuten, jene Fertigkeiten zu erschließen, die den
Göttern und Halbgöttern in unseren Mythen verfügbar sind? (Was die Niedertracht angeht,
haben wir ja alle Ebenbürtigkeit geschafft.)
Der Homo faber und die Geisterfahrer.
Daedalus und Ikarus. Es ließe sich vermuten, daß wir die Testpiloten mit ihrer
Todesverachtung gut gebrauchen können, um unsere Systeme zu erproben. Etwa das meinte
Peter Weibel etwas eleganter mit Exo-Evolution: "Die industrielle
Revolution war bekanntlich maschinenbasiert. Von der Dampfmaschine bis zum Auto und
Filmprojektor wurde sie von einer Technologie dominiert, die vor allem auf dem technischen
Prinzip des Rads beruhte. Diese Maschinen waren zum einen Beschleuniger, übernahmen
allerdings als künstliche Werkzeuge in verbesserter Form auch die Aufgaben der
natürlichen Organe..." [Quelle]
Ich hatte das Thema vor rund zwei Jahren schon einige Male
auf dem Tisch, wir waren in der Kanzley mehrfach damit befaßt; Stichwort: Renaissance
2.0... Zitat:
+) Wie entsteht Neues?
+) Wie reflektiert man Wandel?
+) Wie sorgt man für die Zukunftsfähigkeit einer Region?
+) Wie steht es um unsere Fehlerkultur und eine Kultur des Nichtwissens?
Quelle: Eintrag vom 8.12.2015
Wissenschafter Hermann Maurer in der
Kanzley
Auch an diesem 2015er Eintrag kann man
ablesen, wie wir unsere Themen prozeßhaft entwickeln. Nun manifestiert sich das in zwei
jungen Projektschwerpunkten, die ihre Querverbindungen erhalten. Einerseits im heurigen Kunstsymposion,
das ich in Kooperation mit Ewald Ulrich (Fokus Freiberg) umsetze. Andrerseits im
Projekt "Mensch und Maschine", das ich mit Hermann Maurer (TU Graz)
entfalte.
Ich finde im Augenblick die Frage nach der Kultur des
Nichtwissens sehr viel spannender als jene: Wie entsteht Neues? Aber da
werden wir innerhalb dieses Personendreiecks durchaus verschiedene Gewichtungen haben.
Wäre im Augenblick noch anzumerken, daß wir uns bei
diesem Prozeß auch mit Überlegungen zur Volkskultur befassen müssen. Es geht
dabei um bestimmte Genres und darum, wie sie sich zueinander verhalten. Drei markante
Felder: Volkskultur, Popkultur und Pop Art (als ein Genre der
Gegenwartskunst). Siehe dazu: "Volkskultur 4.0" (Erläuterung eines
Türschildes) [link]
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[Kunstsymposion 2017] [Mensch und Maschine] -- |