27. Jänner 2011

Emil Gruber (links) und Franz Sattler in Albersdorf. Man könnte sagen: "Wir haben einen Convoy!" Ein Lokalaugenschein für unseren Beitrag zum kommenden "April-Festival".

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Mit der Ausstellung "wheels" geht es noch zielstrebiger in diese populäre Mythologie hinein. Ich hab hier im Eintrag vom 21. Jänner schon einen Ball aufgelegt, der nun fliegt. Das läuft nun klar auf eine "große Erzählung" hinaus, die wir voraussichtlich über mehrere Jahre entfalten werden.

Notwendige Ergebnisse mit entspannten Herren. Daß ich nämlich nun auch wieder mit künstlerischer Arbeit zur Sache komme. Sehr notwendig für mich! Die letzten Wochen und Monate waren davon bestimmt, Rahmenbedingungen dafür zu stabilisieren und so die Auswirkungen aktueller Finanzkrisen des Landes und der Kommunen abzufangen.

Das hat einerseits einen Verhandlungsmarathon verlangt, wie ich ihn in solchem Umfang nicht gewöhnt bin. Sowas braucht ja eine spezielle Kondition. Das hat andrerseits mit dem ganz banalen Aufstellen von Geld zu tun.

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Nachrichten wie diese aus der Kulturabteilung des Landes sind momentan Standard. Gut, da wußten wir seit wenigstens einem Dreivierteljahr, daß es so kommen werde. Im Frühjahr 2010 war klar, daß ein mächtiges Minus über uns hereinbricht; auch die 25 Prozent waren schon im Gespräch. Auf der Ebene von Kommunen hieß das dann teilweise minus 100 Prozent.

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Einige der Ausfälle habe ich nun kompensiert, indem ich mich für ein schillerndes Projekt als Sekretär verdungen hatte. Ich sehe das sehr unromantisch: Die grantige, alternde Nutte geht nachts auf den Arbeitsstrich, um das Geld ranzuschaffen, das an anderen Stellen verloren gegangen ist. Am tage ist übrige Arbeit zu tun. Irgendwie hat das ja auch Blues. Vor allem, wenn Ihr sehen werdet, was der Job gewesen ist. Demnächst ...

Das waren nun Wochen der Arbeitsüberlastung, der Schlafstörungen, des Ringens um ökonomische Grundlagen für ein Genre, von dem sich Funktionstragende gerne einreden, es sei völlig nachrangig.

Wir sollten im Auge behalten, daß beim vergangenen Jahrestreffen des österreichischen Gemeindebundes Konsens in der Höhe von 92 bis 95 Prozent herrschte, daß auf dem Kultursektor Einsparungen akzeptabel seien. (Siehe dazu den Eintrag im Projekt-Logbuch!) Das heißt, wir haben da draußen momentan keinen Rückhalt durch einen breiteren Konsens, welchen erheblichen Stellenwert kulturelle Agenda im Aufgabenbereich der Kommunen hätten.

Ich bin dafür, daß wir uns diesen Konsens erarbeiten, denn er wird nicht vom Himmel fallen. Natürlich bin ich sauer darüber, wie viel Rückzug es bei den Offiziellen gibt. Aber dem steht mindestens so viel Unmut gegenüber, der verhätschelte Mittelschicht-Kreaturen meint, die auf dem Kulturfeld herumstümpern, so lange Geld da ist und alles halbwegs läuft, anstatt imagemäßig und strukturell was aufzubauen, solange Budgets was hergeben.

Spaziergang wird das also keiner, das Spazierengehen hat schon vor einer Weile aufgehört. Raus mit den Bergschuhen!

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