26. August 2010

Meine gestern notierten Autoflausen haben noch eine kuriose Ergänzung erfahren. Ich war in Pöllau gewesen, um aus dem dortigen Puppenmuseum jene Exponate abzuholen, mit denen ich die Geschichte der Spielzeugautos dargestellt hatte. Siehe dazu den Eintrag vom 26. Juni 2010!

Das Nieselwetter erschien mir so britisch, wie eine Serie von Automobilen, unmittelbare Nachkriegszeit, die mir auf dem Rückweg nach und nach entgegen kamen. Wenn ich geahnt hätte, daß es eine kleine Schau wird, hätte ich mich am Straßenrand postiert.

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Unterm Fahren lassen sich ja kaum brauchbare Fotos machen. Das halte ich für einen MG TD, zirka aus dem Jahre 1953. Eine Zeit, in der 50 PS für einen Sportwagen höchst beachtlich waren. Das Wetter der letzten Wochen hatte dazu geführt, daß das Terrain geflutet wurde, auf dem meine Arbeit für "close to nature" bestand.

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Es ist fast nichts davon geblieben. Und es könnte kaum schöner sein, wie quasi die Natur mein Tun übersteuert, die Arbeit neu gestaltet hat. Daß ich dort zum Massaker von Kozarac eine Äußerung hinterlassen hatte, verleitet zur Annahme, diese Dinge seien uns fern. Das sind sie aber nicht.

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Diese unverfrorene Paraphrase auf Nazi-Geschwätz promotet unmißverständlich eine blauäugig "westliche" Blut und Boden-Position, in der sich ein quietschsauberer Herrenmensch aufrichtet. Es wurde in den letzten Tagen an den Rand von Dementi herumlaviert, aber das ist natürlich Unfug. Die Ermutigung, sich als nationale Gemeinschaft nach dem Blute zu verstehen, statt Nation rein politisch zu deuten, ist nicht vom Tisch zu wischen.

Das IST schon jener "Krieg der Worte", ohne den es kein Auschwitz, kein Srebrenica und kein Kozarac gegeben hätte. So werden Mitmenschen zu "Gegenmenschen" aufgebaut. Eine Voraussetzung, um später eventuell "Nichtmenschen" zu deklarieren. Diese Deklaration gibt Leute dann zum Abschuß frei. In einer Erklärung katholischer Prominenz wurde eben ein ähnlicher, etwas moderaterer Schluß gezogen:

>>Der Wahn des modernen Rassismus und Antisemitismus, der die 'völkische Blutsreinheit' gegen die Verunreinigung durch das fremde, 'nichtarische Blut' setzte, führte letztlich zum Massenmord an Juden, Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten. Gerade aus der historischen Verantwortung Österreichs dafür ergibt sich heute die Pflicht, einem solchen Denken entschieden entgegenzutreten und keinen Platz zu gewähren", heißt es in der Erklärung.<< [Quelle]


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